Geschätztes, zu Hause down-gelocktes Forums-Kollegium,
laßt mich diese Vorstellung mit einem Prolog beginnen:
Während des gerade laufenden Teil-Lockdown Nr. 2 denke ich immer wieder gerne an den letzten Urlaub zurück, der meine Liebste und mich bekanntermaßen durch Deutschland, sozusagen als Road-Trip, geführt hat. Bayreuth, Hehlen, Hannover, Wiesbaden, Mainz, Heidelberg, Speyer, Worms, Freiburg im Breisgau, Neustadt an der Weinstraße, Friedrichshafen, Passau - eine Menge wunderbarer Orte haben wir gesehen. Natürlich ließen wir uns einen Abstecher auch nach Frankfurt nicht entgehen - Römerberg, kleine Markthalle, Sachsenhausen ( es war ein so schöner Abend im „Klaane Sachsehäuser “, Axel !
), und, natürlich, ich wollte ja gerne die U50 am Handgelenk testen, meine Freundin Inge interessierte sich für eine Uhr mit großen, deutlich ablesbaren Leuchtziffern - da war die 556 A in ihren Fokus gerückt.
Als wir dann endlich im Sinn-Stammhaus waren, - das „Zuckerl-Laden-Erlebnis“ war wieder da, leicht geschmälert durch die großen Plexiglas-Abschirmungen - , probierten wir ausgiebig mit den beiden Modellen, in den unterschiedlichsten Ausführungen.
Die U50 gefiel mir am Handgelenk ja ganz gut - aber so richtig „Klick“ machte es noch nicht.
Ein Blick zu Inge hinüber - ihr schien es mit der 556 A RS ähnlich zu gehen ....
Ich nahm diese 556 A RS selbst in die Hand - und ich entdeckte, daß der Sekundenzeiger in einem recht dezenten Wein-Rot gehalten war - nicht in dem von mir erwarteten Knallrot - etwa jenes Rot, wie ich es bei Baumaxe’s Sonder-556, die er sich ja vor Einführung der Serien-556-RS anfertigen ließ, gesehen hatte.
Dieser Farbunterschied hat mich etwas verwundert - für meinen Geschmack verlor die 556 RS so ein wenig an „Strahlkraft“.
So verschoben wir die geplanten Neu-Anschaffungen auf einen späteren Zeitpunkt und machten uns auf den Weg zu Guinand - die neue „Kalender 13“ wollte ich mir auch genau ansehen.
Außerdem bat ich Herrn Klüh, einen Blick auf meine Flight Engineer zu werfen, da mir aufgefallen war, daß der Stundenzeiger nicht präzise gesetzt war und zu jeder vollen Stunde den Index nicht genau traf. Mir wurde zugesagt, diesen Mangel während unseres 2-tägigen Aufenthalts zu beseitigen - an dieser Stelle nochmal meinen großen Dank an das gesamte Guinand-Team.
Im Zuge unseres Besuchs entdeckte Inge am Handgelenk von Herrn Klüh’s Angetrauter eine Uhr, die ihr sofort ins Auge sprang und die ich so gar nicht kannte
- ein Modell 155, aber nicht mit dem bekannten silberfarbenen Sonnenschliff-Zifferblatt, sondern mit einem tinten-blauen Blatt, ebenfalls mit Sonnenschliff.
Ich konnte mich zwar an das limitierte Sondermodell 155.72 mit den orange-farbenen Stoppzeigern erinnern - aber dieses schöne Stück mit den weißen Zeigern und dem polierten Gehäuse strahlte eine überzeugende Mischung an Sportlichkeit und Eleganz aus, die auch mir gleich sehr zusagte. Dieses Blau ist bei genauem Hinsehen einfach sensationell - ein Blau, so wie ihn 40 m Meerestiefe !
Wir erfuhren, daß diese Uhr eigentlich ein Prototyp, ein Versuch ist - wir durften auch keine Fotos von ihr machen und wurden um Stillschweigen gebeten, da sie als Neuheit zu einem späteren Zeitpunkt präsentiert werden sollte. Aber wir durften die Uhr bestellen - doch davon mußten wir nicht lange überzeugt werden, sie war einfach zu umwerfend.
Eine Uhr, nicht zu groß, die sich zum Anzug sehr gut tragen läßt, falls ich wieder einmal im Messe-Einsatz sein sollte, und dem Weibchen paßt und gefällt sie gleichermaßen.
Als Uhrband wählte ich das recht neue Safetybelt-Textil-Band, da es mir speziell für heiße Tage geeignet erschien - blaue Lederbänder sind ja problemlos in diversen Online-Shops zu bestellen. Und - gewissermaßen als i-Tüpfelchen - wünschten wir uns eine schwarze Datumsscheibe - die weiße Scheibe hätte das Zifferblatt etwas zu sehr durchbrochen.
Der Kaufvertrag war schnell unterschrieben, die Vorfreude konnte beginnen, und mit der nun perfekten Flight Engineer samt neuer oranger Lünette setzten wir unseren Urlaub fort und steuerten Heidelberg an. Und wieder war es bewiesen - man sucht etwas, probiert einiges - und im Endeffekt wird es etwas ganz anderes ... ![]()
Während der Wartezeit habe ich ein schönes, dezentes Kalbslederband mit praktischen Quick-Release-Stegen, sowie ein etwas mutiges, blaues Rallye-Band gefunden und geordert. Speziell letzteres Band gefällt uns am besten, es wirkt nicht zu übertrieben und trägt sich überaus angenehm. Fotos mit diesen Bändern reiche ich noch nach, wenn das Wetter wieder Fotos erlaubt, die der Uhr gerecht werden.
Hier die technischen Eckdaten, zusammengefaßt ( Quelle: http://www.guinand-uhren.de ):
automatisches Chronographenwerk ETA Valjoux 7750 oder Sellita SW 500
25 Rubinlagersteine
stoßsicher nach DIN 8308
antimagnetisch nach DIN 8309
Gangreserve ca. 48 Stunden
Werkdurchmesser 13 1/4"" (30,4 mm)
Incabloc-Stoßsicherung, Glucydur-Unruh
einseitig wirkender automatischer Aufzug, kugelgelagerter Rotor, Schwungmasse aus Schwermetall
Werk dekoriert, gebläute Schrauben, Rotor mit Guinand-Gravur
Gehäuse aus Edelstahl – poliert
Glas aus bombierten Saphirglas, innen entspiegelt, Boden geschraubt mit Saphirglas
Krone doppelt abgedichtet, klassische runde Chronographen-Drücker
wasserdicht und druckfest bis 10 bar
Gehäusedurchmesser: 37,5 mm
Gesamthöhe in Mitte der Uhr: 14 mm
Bandanstoßbreite: 20 mm
Gewicht ohne Band: 67 Gramm
