LiebhaberInnen aufgepasst! Heute möchte ich euch ein weiteres spezielles Stück meiner kleinen Sammlung vorstellen ![]()
Lange habe ich über den Umfang der heutigen Vorstellung nachgedacht. Zur Marke, deren Gründer und den Uhren gibt es jede Menge zu erzählen. Daher habe ich in dieser Vorstellung auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Da ich weiß, dass noch jemand aus unseren Reihen sehr an Marke & Uhr interessiert ist und dazu auch schon einiges recherchiert & auf die Beine gestellt hat, möchte ich an dieser Stelle gerne zur Verbesserung und / oder Ergänzung aufrufen ![]()
Vll. mag die angesprochene Person ja bei Erhalt des eigenen Exemplars noch eine extra Vorstellung schreiben oder diese hier mit entsprechenden Infos weiter anfüttern - ich freue mich schon darauf! ![]()
2017
... wurde die Marke erst gegründet bzw. das erste eigene Modell veröffentlicht. Und zwar von einem illustren Sammler- und Liebhaber-Kollektiv, bestehend aus 6 Gründern: Chan Kin-Meng, Praneeth Rajsingh, Jacky Lim, Yeng Fook Chek, Dr. Magnus Bosse sowie Ming Thein. Letzterem ist auch der Markenname zu verdanken: MING!
Ming Thein - Mitbegründer und geistiger Vater von "MING". Quelle: [1]
MING
... Thein wurde 1986 in Kuala Lumpur, Malaysia geboren und hat bereits 2003 seinen Master für theoretische Physik in Oxford erhalten. Damals war er lediglich 16 (!) Jahre alt und schon in diesem Alter hat es begonnen, dass sich für ihn nicht nur zwei Hobbys, sondern Leidenschaften herauskristallisiert haben: Fotografie und Uhren!
Letzteres v.a. deshalb, weil er von seinem Vater eine A. Lange & Söhne 1815 zum Abschluss seines Master geschenkt bekommen hat ![]()
Es folgte eine bewegte aber erfolgreiche Karriere in unterschiedlichen Bereichen: Von einer frühen Karriere als Auditor bei KPMG und der Boston Consulting Group war er auch ein Senior Executive Director bei McDonalds. Trotz beruflichem Erfolg war es aber nicht das, was er wirklich machen wollte.
Die Leidenschaft zur Fotografie brachte ihm schnell berühmte Kunden und Aufträge ein, so dass er sich innerhalb kürzester Zeit einen Namen in der Branche gemacht hatte. Darunter u.a. Koenigsegg, Nissan, Jaeger Le-Coultre, Van Cleef & Arpels, Richemont, die Swatch Group, sowie diverse Michelin-Sterne-Köche (u.a. Fergus Henderson und Bruno Menard). Zudem war er 2012 zeitweise Botschafter für den weltbekannten deutschen Kamera-Hersteller Leica. 2016 folgte eine Partnerschaft mit dem ebenfalls weltberühmten schwedischen Kamera-Hersteller Hasselblad (mit deren Kameras 1969 die Mondlandungs-Bilder geschossen wurden!), wo er später sogar in der Position "Chief of Strategy" tätig war. Zudem war er als Berater für die Carl Zeiss AG tätig. Wer sich ein wenig mit Fotografie auskennt, weiß, dass man in dieser kurzen Zeit wohl nicht viel mehr mitnehmen kann als er es getan hat
![]()
Quelle: [2]
Ming Thein ist heute bei MING in der Position als Designer, Fotograf und Stratege tätig. Bereits vor der Gründung von MING war er als Uhrendesigner tätig, u.a. in Zusammenarbeit mit Ochs & Junior (mehr dazu später).
Auch die anderen Gründer bringen durchaus viel Expertise & Erfahrung in ihren jeweiligen Bereichen mit - das würde hier aber definitiv zu weit führen
Ein paar Worte möchte ich aber an dieser Stelle noch zu Dr. Magnus Bosse verlieren: Er ist der "Head of Operations" bei MING.
Dr. Magnus Bosse - Head of Operations bei MING. Quelle: [3]
Dr. Magnus Bosse hat seinen Doktor der Molekularbiologie in Rostock gemacht und lebt aktuell in Wien. Er ist zudem Diplomat und war viele Jahre bei der UN tätig. Es gibt auch einen interessanten Podcast von Fifth Wrist mit ihm, wo ihr mehr Details über ihn und seine Geschichte bei Ming hören könnt ![]()
Unternehmensphilosophie & Orientierung
Die 6 Gründer auf einen Blick. Quelle: [4]
Noch ein paar Worte zu MING selbst. Wie bereits geschrieben, hat sich die Firma um das 6er-Kollektiv geformt. Das Ziel war, Uhren mit schlichtem aber klar einzigartigen Design zu schaffen, die dennoch für eine bereitere Masse und nicht nur für High-End-Sammler verfügbar sein sollen.
Stark inspiriert wurde Ming Thein auch von Ochs & Junior - hier gab es sogar ein paar Stücke in Zusammenarbeit v.a. in der Anfangszeit von Ming:
Die MING / OUJ CELESTIAL I aus 2015. Quelle: [5]
Die MING / OUJ SIMPLETON aus 2016. Quelle: [6]
Die MING / OUJ CELESTIAL III aus 2019. Quelle: [7]
Hier war Ming Thein vor allem für das Design zuständig - besonders die ersten beiden Uhr, die von Ochs & Junior in Zusammenarbeit mit Beat Weinmann gefertigt wurden, hatten schon das typische "MING"-Gesicht.
Auch wenn das heutige Erscheinungsbild einer MING noch recht ähnlich ist, werden die Uhren von eigenen Zulieferern gefertigt. Dabei wird nichts Inhouse gefertigt - und MING macht daraus auch kein Geheimnis. Der Firmensitz ist in Malaysia, der Großteil der Zulieferer sitzt in der Schweiz: Zusammenbau, Regulierung und Tests werden in der Schweiz durchgeführt, während die finale Qualitätskontrolle in Malaysia stattfindet. Dort werden die Uhren auch verpackt und von dort verschickt. Der Versand einer MING Uhr nach Deutschland nimmt also etwas Zeit in Anspruch und man muss auf den Endpreis auch Einfuhr- und Zollgebühren rechnen. Da die Preise auf der Website allerdings in Schweizer Franken angegeben werden und viele Kreditkartendienstleister auch noch Umrechnungsgebühren in die Landeswährung verlangen, macht dies die Preiskalkulation leider nicht ganz einfach... ![]()
Auch wenn in der Vergangenheit einige MING Uhren im Preisbereich von 1000-2000€ (wie oben bereits erwähnt etwas schwierig kalkulierbar) angeboten wurden, fertigt MING dank Partnern wie den Schweizer Werke-Spezialisten "Schwarz Etienne" oder "Aghenor" auch spezielle High-End-Stücke aus der von MING getauften "SPECIAL PROJECTS CAVE", die preislich weit davon weg sind: So wurde die MING 19.01 damals für 7.900 CHF Franken angeboten:
Quelle: [8]
... oder auch die beeindruckende MING 20.01 S2 für "vollschlanke" 35.000 CHF:
Quelle: [9]
Diese Spezial-Uhren sind aber oft streng limitiert. Apropos limitiert: Praktisch sind alle MING-Uhren limitiert. Der Grund dafür ist keine künstliche Verknappung, sondern eine natürliche Folge von der angestrebten Firmenphilosophie und den (noch) kleinen Produktionskapazitäten.
Im Gegensatz zu vielen anderen Marken bietet MING kein klassisches Produkt-Portfolio an. Falls es noch nicht aufgefallen ist: Die Zahl am Anfang der Referenz-Nummer entspricht i.d.R. dem Jahr, in dem die Uhr veröffentlicht wurde. MING verfolgt die Philosophie, dass ein Modell in einer bestimmten, vordefinierten Stückzahl angeboten wird. Sobald diese Exemplare verkauft sind, gibt es diese Uhr auch nicht mehr. Und zwar NIE wieder! Der Grund dafür ist lt. Ming Thein, dass er als Designer seine Kreativität ausleben möchte und viel mehr Ideen im Kopf hat, als er mit den momentanen Produktionskapazitäten in die Praxis umsetzen könnte. Daher will er sich mit seiner Marke nicht auf Brot & Butter Modelle konzentrieren, die zeitunabhängig gefertigt werden und immer verfügbar sind. Sondern eben auf immer wieder neue Modelle, die dann eben nur in limitierter Anzahl verfügbar sind. Immerhin: Bis dato lassen sich alle bisher veröffentlichen Modellen mit den damaligen Details der Website im MING Archiv aufrufen. ![]()
Diese Modellphilosophie sowie die Tatsache, dass Ming Thein und seine Mitbegründer im Bereich der unabhängigen High-End-Uhrmacher und Sammler seit Jahren vor der Firmengründung durchaus bekannt sind, führt natürlich dazu, dass die MING-Modelle beliebte Sammlerobjekte sind.
Dies hat natürlich von Anfang an zu einer extrem hohen Nachfrage geführt. Gut für die Firma, oftmals aber schlecht für die Kunden. Denn besonders in den ersten Jahren war das Shop-System und die Kauferfahrung bei MING sehr "durchwachsen". Ich will jetzt gar nicht näher darauf eingehen, aber die dauerhaft kaum verfügbaren Modelle in Kombination mit einer nicht transparenten Shop-Seite, wo es um jede Sekunde beim Kauf geht, haben viele Interessenten verärgert.
MING ist diesbezüglich immerhin sehr transparent und hat auch immer wieder resümierend im hauseigenen Blog (genannt Journal) über die Probleme und anstehenden Verbesserungen gesprochen.
17.09
Genau um diese Uhr geht es heute!
Das Modell 17.09 wurde in zwei Varianten veröffentlicht: Burgund-Rot & Blau ![]()
Quelle: [10],[11]
Es handelt sich bei diesem Modell um eines der "Standard"-Modelle von MING. D.h. der Preis ist mit 1950 CHF immer noch massentauglich und im inneren werkelt ein Sellita SW330-2 - allerdings modifiziert von Schwarz-Etienne! Weitere Details und welches der zwei Modelle ich ausgewählt habe, lest ihr später ![]()
Mit der 17.09 hat MING erstmalig die Art und Weise des Verkaufs verändert. Wer den Newsletter abonniert hat, wird immer über aktuelle Modelle und deren Erscheinung informiert. Dies passiert allerdings häufig recht kurzfristig nur wenige Tage zuvor. Es wird dann sogar eine Uhrzeit genannt, zu der die jeweilige Uhr veröffentlicht wird. Dies ist bei MING sehr wichtig. Denn so gut wie alle ihrer Uhren sind innerhalb kürzester Zeit ausverkauft! Den Stammkunden und bisherigen Käufern wird immer die Option auf einen "privaten" sog. "Batch" gegeben - quasi die erste Charge. In dieser Zeit ist es über einen speziellen Link möglich, sich online eine Uhr zu bestellen. Danach folgt meist ein paar Tage später der "offizielle" Release. Auch hier heißt es: Wenn die maximale Anzahl an Bestellungen eingegangen ist, ist die Uhr vergriffen.
Was nun beginnend mit der eher massentauglicheren MING 17.09 neu war, war das erste mal ein zeitlich begrenzter freier Verkauf. D.h. es gab eine Zeitspanne von 10 Minuten (!), in der jeder Käufer auch garantiert eine Uhr erhalten wird. "10 Minuten?!" - ja, richtig gehört! Die Nachfrage war bisher so groß, dass die Uhren online oft schon nach SEKUNDEN ausverkauft waren!
Das war nicht nur für die Käufer ein Problem, sondern auch immer eine Ungewissheit für MING selbst. Durch die begrenzten Mengen hat man nie wirklich erfahren, wieviele Leute am Ende eine Uhr hätten kaufen wollen. Mit der 17.09 ging man das Risiko ein, dass man in den 10 Minuten ggf. überrannt wird
Die Käufer wurden also bereits gewarnt, dass mit entsprechend langen Lieferzeiten zu rechnen ist. Man hätte sich aber mit den Lieferanten ausführlich abgesprochen und sei einigermaßen auch auf einen größeren Ansturm vorbereitet.
Die Auslieferung dieses letzten Batches beginnt übrigens erst im März 2022 - also erst ab nächstem Monat...
Laut einem Instagram Post von MING wurden insgesamt rund 2000 (!) 17.09 Modelle verkauft - d.h. ungefähr 1550 Stück in 10 Minuten!
Die ersten exakt 450 verteilen sich auf die beiden ersten Batches - je 75x im ersten Batch für Stammkunden, je 150x im zweiten Batch für die breite Masse. Damit dürfte die 17.09 derzeit das am meisten gebaute Modell von MING darstellen.
Gleich vorweg gesagt: Dass der Bedarf und das Interesse an MING Uhren steigt, zeigen die ersten Angebote auf einschlägigen Plattformen. Wie bei Rolex gibt es natürlich leider auch hier viele "Scalper", die nur auf Profit aus sind. Trotz der umgerechnet rund 2000€ Kaufpreis tummeln sich hier bereits Angebote ab gut 3000€ bis hin zu über 5000-6000€ am anderen Ende...
Ich gehe allerdings davon aus, dass sich der Markt etwas entspannt, sobald auch die restlichen rund 1500 Stück auf dem Markt aufschlagen. Denn dort werden mit Sicherheit auch nochmals einige Spekulanten dabei gewesen sein, die die Uhr dann nur direkt wieder verkaufen wollen. Damit sollte der Gesamtpreis etwas nach unten gehen - so meine Vermutung. Am Ende wird man als Besitzer einer 17.09 auf jeden Fall den ursprünglichen Kaufpreis wieder zurück bekommen, wenn man sich mal für einen Verkauf entscheiden sollte ![]()
Wieso die 17.09?
Nun, die Frage stellt sich bei MING eigtl. nicht wirklich. Denn meist sind nur ein, maximal zwei Modelle zum aktuellen Verkauf. Dazwischen - wie aktuell - gibt es oft Phasen, wo man schlichtweg keine Uhr kaufen kann. Ich wollt also einfach eine MING, die für mich in einem vernünftigen Preis-/Leistungs-Verhältnis stand. Ich hatte hier also zum damaligen Zeitpunkt "Glück", dass kein "Special Projects Cave" Modell in der Pipeline war, was ich mir hätte nicht leisten können / wollen.
Wieso überhaupt eine MING? Nun, ich habe den Gefallen an etwas außergewöhnlichen, eleganteren Uhren gefunden. Dabei muss es nicht teuer sein oder von einer bekannten Marke - ganz im Gegenteil. Ich habe nach einem interessanten Design und stimmigen Background der Marke gesucht. Das hat mir damals schon bei Sartory Billard gefallen und so war es auch bei MING. Es ging auch ein wenig darum eine "conversation starter" Uhr zu haben. Eine Rolex, AP & Co. sieht man in bestimmten Kreisen dann doch öfter. Und wenn man mal auf einem Liebhaber-Treff (nicht nur Uhren) ist, ist so eine Uhr immer schön, um etwas darüber zu erzählen! Und um den gemeinsamen Austausch und die Begeisterung geht es beim sozialen Part dieses Hobbys doch! ![]()
Interessanterweise bot die 17.09 dennoch genau die richtige Auswahl für mich: Die Uhr gab es wie schon erwähnt in blau und Burgund-Rot. Und mit meiner bereits vorgestellten Sartory Billard SB04 habe ich mir bereits eine wunderschöne blaue Uhr eines unabhängigen Uhrmachers gekauft
Die perfekte Ergänzung würde also eine rote 17.09 darstellen
Und da ich gut vorbereitet und sehr schnell war, hab ich es tatsächlich beim zweiten Batch geschafft eine komplette Bestell- und Zahlungsabwicklung in unter 60 Sekunden durchzuführen

Zur Bestätigungs-Meldung am Ende hat's aber nicht mehr gereicht, da die Seite daraufhin bereits eine Fehlermeldung angezeigt hatte :weglachen2
Bereits an dieser Stelle waren beiden Varianten komplett ausverkauft!
Wenige Minuten später kam dann aber die Erlösung per Mail: Die Bestellung wurde bestätigt und meine "Burgundy" 17.09 war eingetütet 
Kurz vor Weihnachten Mitte Dezember war es dann nach leichten Produktions-bedingten Verzögerungen soweit: Meine erste MING kam bei mir sicher an! ![]()
Quelle: [10]
Technische Daten
An dieser Stelle nun ein paar Details zur Uhr. Fangen wir erst mal mit den trockenen Fakten an:
- Uhrwerk: Cal. 330.M1 – basierend auf dem Sellita SW330-2, reguliert und 250 Stunden getestet
- Unabhängig einstellbarer Stundenzeiger ("Independent hour hand" Komplikation) - modifiziert von Schwarz-Etienne in der Schweiz, exklusiv für MING
- 38mm Durchmesser, 10mm dick, 43.9mm Horn zu Horn ("lug to lug")
- Edelstahlgehäuse 316L, geschlossener Gehäuseboden
- Saphirkristallglas mit beidseitiger Entspiegelungsschicht, Laser-geschnittene Indexe gefüllt mit Super-LumiNova X1
- 100m wasserdicht mit dreifacher Kronendichtung
- Handgemachtes Kalbslederband (taupe) mit braunem Alcantara Leder auf der Unterseite - von Jean Rousseau Paris, Frankreich - 20x18mm Schnellverschluss mit runden Endstücken passend zum Gehäuse
- "Flying blade" Stift-Schließe mit MING-Logo
- Leder Reise-Rolle, handgemacht von Studio Koji Sato, Japan
- Hergestellt in der Schweiz, Endkontrolle & Vertrieb von MING in Malaysia
Die Details
Der aufmerksame Leser hat schon ein paar Details erkannt, die die Uhr zu etwas besonderem machen
Neben der wunderschönen Leder-Rolle von Koji Sato ist auch das Lederband von der Leder-Manufaktur Jean Rousseau samt Schließe wirklich extrem hochwertig und besonders! Ich liebe besonders bei solchen "regulär" bepreisten Uhren diese Details!
![]()
Am auffälligsten ist natürlich das wunderschöne rote Ziffernblatt mit einem "Clous-de-Paris" Muster. Da es sich dabei um ein sehr dunkles rot handelt, was nur bei direktem Licht auffällig wird, ist die Uhr sehr universell tragbar. Für mich ist die Uhr damit die perfekte Ergänzung zu meiner blauen Sartory Billard - Pärchen-Bilder gibt's später natürlich noch!
Das Besondere ist aber eher das Saphirglas, welches darüber thront! Die Indexe bzw. der Index-Ring sind Laser-geschnitten und mit Leuchtmasse gefüllt!
Das gibt der Uhr eine besondere Erscheinung, da das tolle Blatt selbst keinerlei Indexe oder Markierungen besitzt ![]()
Mit den zweite folgenden kreativen Bildern wurde dieses Modell übrigens angekündigt:
Quelle: [12]
Quelle: [12]
Damals war noch nichts über die Uhren bekannt - und mit beiden Bildern hat man auch die Farbvarianten verraten ![]()
Das Werk
Abgesehen von den oben genannten Details und dem natürlich MING-typischen und von mir bis dato noch nicht erwähnten Gehäuse (die bisherigen und noch folgenden Bilder sprechen denke ich für sich!), besitzt die 17.09 nicht wirklich etwas besonderes.
Tja, bis eben auf das Werk! Verbaut ist als Basis ein Sellita SW330-2, was eigtl. eine GMT-Werk ist. Es wurde von der Traditions-Schmiede Schwarz-Etienne in der Schweiz modifziert, so dass der eigtentliche Stundenzeiger auf der GMT-Zeiger-Welle sitzt. Dafür notwendige Anpassungen wurden an den entsprechenden Zahnrädern vorgenommen. Dadurch lässt sich der Stundenzeiger in der zweiten Kronen-Position wie bei einer GMT-Uhr bei laufendem Werk anpassen. Er springt mit jeder Rastung eine Stunde vor. Laut Ming Thein soll dies v.a. bei internationalen Reisen das Verstellen der Zeitzonen einfacher und komfortabler machen. Braucht man dies wirklich? Naja, eigentlich nicht ![]()
Ich persönlich finde es eine nette Spielerei und finde es schön, dass MING nicht nur ein Standard-Werk in eine recht günstige Uhr rein knallt. Allerdings gab es mit dieser kleinen Komplikation genau das - Komplikationen.
![]()
Komplikationen
Das Problem bei den ersten ausgelieferten Uhren war, dass die Verstellung des Stundenzeigers in der zweiten Kronenposition dazu geführt hat, dass besagter Zeiger "hinterherhinkte". Die ersten Berichte klangen dramatisch, viele Erstkäufer haben sich beschwert, dass die Uhr konstruktionsbedingt fehlerhaft war.
Der Fehler wurde aber recht früh erkannt - MING hat dazu später im eigenen Journal einen ausführlichen Artikel über die Problematik verfasst. Daher will ich an dieser Stelle gar nicht näher darauf eingehen - alle bis dato betroffenen Uhren wurden von MING zurückgenommen und wurde in der Schweiz repariert. Zu diesem Zeitpunkt wusste man schon an was es lag und Schwarz-Etienne hat nachkorrigiert. Wer den soeben verlinkten Artikel nicht gelesen hat: Es handelte sich dabei um keinen Konstruktionsfehler von SE, die bereits DEUTLICH kompliziertere Werke konstruiert und gefertigt hatten, sondern eine undokumentierte Änderung der Sellita-Basiswerke, als während der Konstruktion des 17.09 Werks das Nachfolge-Modell des SW330-1, nämlich das SW330-2, eingesetzt wurde. Man ging davon aus, dass hier eine 100%ige Kompatibilität gegeben war - es hat sich danach leider herausgestellt, dass dies am Ende nicht so war.
Alle Uhren des zweiten Batches wurden dann bereits im Vorfeld mit der überarbeiteten Konstruktion gefertigt, so dass ich letztes Jahr eine bereits korrekte Variante erhalten habe ![]()
Wichtig vor dem Kauf einer gebrauchten 17.09!
Fairerweise fühle ich mich verpflichtet, an dieser Stelle einen kleinen aber wichtigen Hinweis zu geben: Selbst die korrigierte Variante des Werkes weist eine Besonderheit auf, der man sich bewusst sein muss. Sobald die Stunden über die zweite Kronenposition verstellt werden, muss zwingend die Krone ein Mal zurückgedreht werden, damit der Verstell-Mechanismus entkuppelt wird! Tut man dies nicht, ergibt sich das gleiche Fehlerbild wie oben beschrieben - der Stundenzeiger hinkt irgendwann hinterher. Die Thematik wird zwar im Anschreiben, welches der Uhr beiliegt, erläutert und auch auf der Website findet sich ein entsprechender Hinweis zur Uhr - selbst ein Tutorial-Video wurde ergänzt.
Dennoch war auch ich zu der Zeit damals darauf reingefallen, weil ich diesen Hinweis natürlich nicht gelesen hatte. Zu aller erst war ich nach wenigen Tagen enttäuscht, dass auch ich offenbar noch ein "fehlerhaftes" Uhrwerk bei meiner Uhr verbaut hatte. Nach etwas Recherche und eigenen Tests habe ich aber dann herausgefunden, dass dies bei Befolgung des Hinweises nicht passiert und die Uhr damit einwandfrei zu stellen ist! Das sollte allen Interessenten bewusst sein, wenn sie sich für eine 17.09 vom Zweitmarkt interessieren. Auch sollte hier dann zwingend erfragt werden, ob die Uhr aus dem allerersten Batch stammt und dort bei der Rückrufaktion auch wirklich ausgebessert wurde!
Fazit
Ich bin mit meiner MING 17.09 wirklich SEHR zufrieden! Die Uhr ist besonders, genau so fotogen und interessant wie auf den Bildern und die Qualität & Verarbeitung sind für den Preis hervorragend! Das Lederband ist ebenso schön wie angenehm zu Tragen und wirkt sehr hochwertig. Dazu kommt der für mich perfekte Tragekomfort - 38mm hören sich erst klein an, die Uhr wirkt optisch aufgrund einer fehlenden Lünette und den weit auslaufenden Hörnern allerdings größer am Handgelenk. Schon bei diesem Basis-Modell kann ich die Begeisterung und Leidenschaft für die Marke absolut nachvollziehen
![]()
Auch wenn MING mit der Abwicklung oder solchen Fauxpas' noch Probleme hat, darf man nicht vergessen, dass es sich hier um eine EXTREM junge Marke handelt - vor allem in der Luxusuhrenbranche! Ich bin also der Meinung, dass man so etwas noch als "Wachstumsbeschwerden" bewerten kann und man merkt jetzt schon, dass Ming Thein und sein Team regelmäßig Fortschritte machen.
Ich wünsche den Damen und Herren auf jeden Fall weiterhin viel Eigenständigkeit & Erfolg auf dem weiteren Weg und bin mir sehr sicher, dass MING künftig noch beliebter sein wird als jetzt schon! ![]()
An dieser Stelle kommt das unvermeidliche, hab euch schließlich schon wieder lange genug auf die Folter gespannt: ![]()
Und nun die Boni-Runde der besonderen Edlen Eisen ![]()
Damit habe ich nun ein weiteres tolles Duo in meiner Sammlung ![]()
Ich bedanke mich recht herzlich für's Lesen & Angucken und verbleibe wie immer mit den besten Grüßen! ![]()
- Daniel
Quellenangaben:
[1] https://revolutionwatch.com/in-conversatio…f-ming-watches/
[2] https://blog.mingthein.com/aboutcontact/
[3] https://masterhorologer.com/2019/07/18/min…nd-collections/
[4] https://ming.watch/pages/about-us
[5] https://ming.watch/collections/sp…ing-celestial-i
[6] https://ming.watch/collections/sp…-ming-simpleton
[7] https://ming.watch/collections/sp…g-celestial-iii
[8] https://www.ablogtowatch.com/ming-19-01-watch/
[9] https://ming.watch/collections/sp…-20-01-series-2
[10] https://ming.watch/collections/ar…-17-09-burgundy
[11] https://ming.watch/collections/ar…ming-17-09-blue
[12] https://ming.watch/blogs/journal


