Jungs,
ich bin Euch hier noch eine Neu-Vorstellung schuldig, und zwar bereits aus dem September 2023!b
Nun kam ich die Tage endlich mal dazu, das hier für Euch aufzuarbeiten... SchuechternKichern
Die Uhr kennt Ihr natürlich bereits, ich zeige sie hier gerne und häufig, es ist die:
HANHART 417 ES 1954 Panda FLYBACK 39
Ein etwas unhandlich langer Name für eine wirklich coole Fliegeruhr mit langer Tradition! ![]()
Ich liebe AndiS kurze und knackige Neuvorstellungen aber ich stelle leider immer wider fest: ich kann das nicht!
Wenn ich einmal anfange zu schreiben, ufert es regelmäßig aus, so auch diese mal!
Daher meine Vorstellung in bereits bekannter, strukturierter Form:
1. Einleitung, wie kam es bei mir zu der 417ES 1954
2. Übersicht der Hanhart Modellreihe 417
3. Historie des Modells 417
4. Funktionen und Techn. Daten
5. Erfahrungsbericht (nach ½ Jahr)
6. Fazit
1. Einleitung, wie kam es bei mir zu der 417ES 1954
Auslöser für den Kauf der Uhr war, wie kann es anders sein der Stammtisch ON TOUR am 16.6.2023 zur Firma Hanhart im schönen verschlafenen Gütenbach im Hochschwarzwald.
Nachdem wir den geplanten Stammi on Tour in den „Black Forest“ aufgrund eine Pandemie 2020 und 2021 bereits zweimal durchgeplant, kurzfristig abgesagt bzw. verschoben hatten war klar,
wir holen dass baldmöglichst nach. Letztes Jahr hat es dann endlich geklappt mit dem Ausflug und war wie die meisten hier sicher mitbekommen habt ein echtes Uhren-Highlight.
Wir waren bei Hanhart in Gütenbach und am Tag drauf in Schramberg bei Junghans und man hätte auch noch viel, viel mehr machen können. Das gebotene in der Region reicht prinzipiell für eine ganze Woche, na ja evtl. fahren wir irgendwann nochmal in die Ecke? Nicht ohne Grund ist diese Tour so beliebt und wird auch von Uhrenmagazinen regelmäßig und für einen recht stolzen Teilnahmepreis angeboten.
Ein Besuch der seinesgleichen sucht, jede Menge Bilder und Kommentare dazu findet ihr hier wieder:
https://www.sinn-uhrenforum.de/index.php?page…&threadID=15050
Nach der über 3-stündigen Werksführung durch Produktion und das Museum von Hanhart folgte das Finale bzw. der Ausklang im bzw. neben dem Showroom gemütlich bei Kaffee und Kuchen.
Und da ist es dann geschehen: Ich habe dort die verschiedenen 417 Modelle in 42 mm und die neueren 417-1954 Modelle mit 39mm an den Arm geschnallt und bin letztendlich bei der eher etwas untypischen Panda Version in für mich perfekt passenden 39mm Durchmessern hängen geblieben. Da war mir noch gar nicht bewusst, dass diese auch ein besonderes Schaltradwerk mit Flyback sowie Magnetfeldschutz und Werkschutz hat! Die genaue Ausstattung der Uhr wird weiter unten für Interessierte noch genauer beschrieben.
Die normale 417ES fand ich bereits im Vorfeld, gerade aufgrund ihrer authentischen Größe von 39mm und der Nähe zum Original schon sehr, sehr gut gemacht.
Allerdings dachte ich mir Bikompax und Uhren mit schwarzen Blättern habe ich eigentlich genug und mit der Hanhart MK1 sowie der Sinn 158 sowie ein paar Uhren in „ähnlichem“ Look.
Die Reverse Panda Version ist optisch auch schön aber eine echte Panda habe ich so noch gar nicht im Portfolio.
Gerade die Optik mit dem strahlend weissen Blatt, den schwarz umrandeten formschönen Zeigern, den cremefarbenen, ebenso schwarz umrandeten Ziffern und den tiefschwarzen Totis fand ich wenn auch nicht ganz am Original doch sehr passend und wirklich stimmig gemacht. Dazu die typische kannelierte HH-Lünette mit der dezenten roten Markierung bei 12 Uhr sowie das originale BW-Unterlagenband mit Alcantara-Unterseite macht die Uhr schon rein optisch zu einem sehr stimmigen Gesamtpaket im Retro-Design der 1950/60er.
Hinzu kamen natürlich die wirklich tollen technischen Features der Uhr rund um das neue, Selitta AMT HD Manufakturwerk, dass die „normale“ schwarze 417 ES bzw. auch die 1954 übrigens nicht hat.
Diese beiden Modelle haben weiterhin das bewährte Selitta 510M Handaufzugswerk und kosten daher auch etwas weniger. Übrigens haben beide Werke die erhöhte Gangreserve von min. 58 Stunden.
Die Uhren mit dem SW510M kosten aktuell € 1.940 bzw. 2.090, der Preis für alle AMT5100 - Flyback Versionen liegt aktuell bei moderaten € 2.390.
2. Übersicht der Hanhart Modellreihe 417
Hier eine komplette Übersicht aller aktuell verfügbaren 417 Modelle:
Quelle: Hanhart Homepage - in der unteren Reihe die 4 verschiedenen Flyback-Versionen Panda/Reverse Panda, jeweils in 42 und 39mm (nicht ganz maßstäblich im Vergleich oben die beiden Standard-417er…)
Hinzu kam im Oktober 23 als Herbstneuheit noch die Chronos Sonderedition 417ES C mit Lünette, Zeiger, Krone und Drücker aus Alu-Bronze, Old Radium Blatt, Glasboden ohne Magnetfeldschutz und dem Flyback Werk:
Quelle: Watchtime 417 Sonderedition
https://www.watchtime.net/promotion/hanh…-c-mit-flyback/
Die Idee bei diesem Modell war mit dem Bronze/Stahl-Mix einen „Used“-Look der alten Uhren aus den 1950ern zu erreichen, als die Gehäuse noch aus Messing vernickelt waren und mit der Zeit blank gerieben wurden. Limitiert ist die Uhr auf 150 Stück für faire € 2.490 also nur € 100 Aufpreis und sollte hier sogar noch verfügbar sein?!
https://shop.hanhart.com/detail/index/sArticle/355
Optional gibt es übrigens für einen fairen Aufpreis von € 200,- auch ein integriertes Metallband für die ganze Serie, hier am Beispiel der Reverse Panda in 42mm und der 417C in 39mm:
Lieferzeit der 417ES Modelle:
aufgrund fehlender Werke war die 417ES bei unserem Besuch im Juni 2023 und danach bis vorauss. Jahresende 23 leider gar nicht lieferbar, egal in welcher Version…
Aktuelle Lieferzeit anfang 2024 sind sofort bis zu 15-20 Werktage, je nach Modell/Ausführung, d.h. die Lage hat sich also wieder etwas entschärft.
Zurück zur Vorstellung...
frisch inspiriert vom Besuch bei Hanhart nach Hause zurückgekehrt, ging ich also mal ganz unbedarft und entspannt auf die Suche nach einer 417ES im Netz bzw. auf dem Zweitmarkt.
417er gabs schon aber meist in 42mm und das zuerst lancierte „Standardmodell“, da die Flyback Version ja gerade erst im Frühjahr 23 herauskam.
Dann kam die Urlaubszeit und während des Sommerurlaubs in Dänemark beim entspannten Uhrensurfen kam mir genau das besagte Panda-Modell vor die Flinte!
39mm, Panda, Flyback Komplettset fast ungetragen mit Garantie. Der Preis war mir aber etwas zu hoch, verhandeln ging nix also ab dafür und weiter gucken… eilt ja nicht!
Kaum zurück aus dem Urlaub schrieb mich der Verkäufer dann wieder an… und wir wurden uns doch handelseinig.
Der Rest ist Geschichte, die Uhr kam, war in 1a Zustand und bereichert seitdem meine Uhren-Sammlung deutscher Marken und verträgt sich auch prima nicht nur mit den Sinns und Guinands sondern auch mit der ersten Hanhart, dem MK1 Vorläufer - Primus 2000er perlgestrahlt (ähnlich der kürzlich vorgestellten 1939 Replika von Karsten). Diese war bereits anfang 2020 bei mir nach meinem ersten persönlichen Besuch in Gütenbach eingezogen.
Hanhart Eindrücker MKI (bzw. Vorläufer Primus 2000er) Retro Kaliber 40 mit hauseigenem Eindrücker-Werksumbau (HGU 16,5cm)
Bilder der 417 folgen weiter unten, hier zunächst noch der Offizielle Teil, nämlich den Infos und Fakten von Hanhart zur 417ES 1954 Panda Flyback.
3. Historie des Modells 417
DIE LEGENDÄRE 417
Robustheit, Zuverlässigkeit und Ablesbarkeit. Nach diesen drei Kriterien baut Hanhart ab Mitte der 1950er Jahre den ersten Flieger-Chronographen der Bundeswehr. Sein Name lautet 417 und seine Aufgabe ist der kompromisslose Einsatz am Handgelenk der Piloten. Fast zehn Jahre beliefert Hanhart die deutschen Streitkräfte mit dem Chronographen, bis sich die Marke 1963 auf den Bau von Handstoppuhren konzentriert. Die wenigen noch erhaltenen Exemplare der ursprünglichen 417 haben sich seitdem zu den begehrtesten Vintage-Chronographen aus Deutschland entwickelt. Mit der neuen Hanhart 417 ES, deren angehängtes Buchstabenkürzel wie einst für Edelstahl steht, feiern wir die Rückkehr dieser legendären Stopparmbanduhr.
Quelle: Hanhart Modell 417 ES aus den 1950ern
Das berühmte „Kal. 42“
Das Hanhart Kal. 42, ein Schaltradkaliber mit Temposchaltung (heute als Flyback bekannt) und Handaufzug, wurde 1957 eingeführt und war eine Weiterentwicklung der Kal. 40 und 41. Die Modelle 417 E im mattverchromten Messinggehäuse und die 417 ES Flyback im Edelstahlgehäuse wurden zwischen 1953 und 1962 ursprünglich für die Luftwaffe der deutschen Bundeswehr produziert, aus welchem Grund die Uhr unter Kennern auch „Bundeswehrchronograph“ genannt wird.
Quelle: Uhrenkosmos Hanhart Kaliber 41 aus den 1930ern und rechts das 1957 vorgestellte Kaliber 42 (Flyback)
Zu den berühmtesten Fans der Hanhart 417 ES Flyback zählte seinerzeit der für sein ausgeprägtes Uhrenfaible bekannte amerikanische Filmstar Steve McQueen:
Der Schauspieler Steve McQueen 1962 mit Pumafell-Vorleger und der Hanhart 417 am Handgelenk.
Quelle Fotos: William Claxton (Featuremagazin.de) bzw. Francois Gragnon
TRADITION IM DETAIL
Die 417 ES ist ein Stück gelebte Hanhart Tradition und wurde erst 2020 wieder neu aufgelegt. Ihre kannelierte Lünette rotiert in beide Richtungen stufenlos und erinnert mit ihrer roten Positionsmarkierung an das Original der 1950er Jahre. Die Zahlen und Schriften des Zifferblatts im charakteristischen bicompaxen Layout sowie der symmetrische Drückerabstand wurden ebenfalls vom historischen Modell übernommen. Deswegen trägt sie zu Recht das historische Hanhart-Logo.
DIE BEDEUTUNG DER 417 ES
Hanhart kehrt zu den Wurzeln seines bekanntesten Chronographen zurück und lanciert die 417 ES 1954 in der ursprünglichen Gehäusegröße von 39 mm.
Als wir vor zwei Jahren die legendäre 417 ES in einem 42 mm großen Edelstahlgehäuse wiederauflegen, beginnt für Hanhart eine Erfolgsgeschichte. Erst in diesem Jahr haben wir mit der 417 ES 1954 eine zusätzliche Variante lanciert, die dank ihres 39 mm Gehäuses die gleiche Größe besitzt, wie die historische Designvorlage aus unserem Museum. Nun zelebrieren wir 140 Jahre Hanhart und gehen dafür mit vier Versionen der neuen 417 ES Flyback an den Start.
140 Jahre Hanhart: Schaltradchronograph mit Flyback
Vor 140 Jahren legt Johann A. Hanhart den Grundstein für die Marke Hanhart. Zu nächst als Uhrengeschäft und schon bald als Hersteller präziser Zeitmesser mit Stoppfunktion. Um dieses Jubiläum zu feiern, präsentieren wir unsere neue 417 ES 1954 Flyback Panda 39 - mehr Infos dazu finden Sie auf unserer Webseite.
Quelle: Hanhart Homepage
4. Funktionen und Techn. Daten
FLYBACK KEHRT ZURÜCK
Um unserer langen Tradition in der Produktion von Chronographen gerecht zu werden, bringen wir die Flyback-Funktion zurück in unsere populärste Kollektion. Schon die historische 417 ES, die ursprünglich für Piloten der Luftwaffe der Bundeswehr konzipiert wurde, war mit Temposchaltung – wie die Flyback-Funktion ebenfalls genannt wird – ausgestattet. Der Mechanismus erlaubt das sofortige Messen eines neuen Zeitintervalls durch die Betätigung des Reset-Drückers. Das neue, erstklassige Kaliber AMT5100 M stammt aus der Manufakturabteilung „Manufacture AMT“
von Sellita. Es steuert den Chronographen via Schaltrad und verfügt nach Vollaufzug über eine Gangautonomie von mindestens 58 Stunden. Das Kaliber AMT 5100 M wird klassisch von Hand aufgezogen und schlägt mit einer Frequenz von 4 Hertz. Es ist robust, zuverlässig und eine Freude für jeden Chronographen-Fan.
PANDA ZIFFERBLATT
Neben der technischen Weiterentwicklung heben sich die Modelle unserer neuen 417 ES Flyback auch optisch von den bisher lancierten Varianten ab. In jeder Gehäusegröße ist die Uhr sowohl mit weiß-schwarzem Panda-Blatt, als auch dem schwarz-weißem Reverse-Panda-Blatt erhältlich. Beide Versionen sorgen für starke Kontraste und perfekte Ablesbarkeit am Handgelenk. Auch bei schlechten Lichtverhältnissen, dank Super-LumiNova C3 Leuchtmasse.
ANTIMAGNETISCHER GEHÄUSEBODEN
Den bewusst schlicht gehaltenen verschraubten Gehäuseboden ziert das historische Hanhart-Logo und die seitlich gravierte fortlaufende Seriennummer. Um diesen Flyback Chronographen nicht noch höher zu machen, haben wir die antimagnetische Fähigkeit in den Edelstahl-Gehäuseboden integriert.
ANGENEHMER TRAGEKOMFORT
Am Handgelenk sorgt ein Armband aus schwarzem Kalbsleder samt Unterlage im Bund-Stil für hohen Tragekomfort ab dem ersten Tag. Außerdem verspricht die Innenseite aus Alcantara ein besonders angenehmes Gefühl auf der Haut. Den sicheren Halt liefert eine Dornschließe aus Edelstahl mit historischem Hanhart-Logo.
Alles Nachzulesen hier:
https://www.hanhart.com/kollektion/pio…yback-panda-39/
TECHN. DATEN:
WERK
• Schaltradchronograph mit Flyback Handaufzug
• Basis: Sellita AMT5100 M
• Symmetrischer Drückerabstand
• 28.800 A/h, 4 Hz, 23 Steine
• Gangreserve mind. 58 h nach Vollaufzug
FUNKTIONEN
• Flyback
• Kleine Sekunde
• 30-Minuten Zähler
• Bicompax Chronograph mit zentraler Stoppsekunde Sekundenstoppvorrichtung
GEHÄUSE
• Edelstahl, satiniert/poliert
• Durchmesser 39 mm
• Höhe mit Glas 13,3 mm (11,55 mm ohne Glas)
• Krone mit dem historischen Hanhart „h“
• Kannelierte Lünette mit roter Markierung, beidseitig, stufenlos drehbar
• Konvexes, innen entspiegeltes Saphirglas Hoch gewölbtes Saphirglas (wie bei dem historischen Vorbild) Geschraubter Gehäuseboden mit fortlaufender Seriennummer
• Wasserdicht bis 10 bar/10 ATM nach DIN 8310
• Shockproof/Stoßgeschützt mit Hanhart Werkdämpfung als zusätzlicher Stoß schutz
• Antimagnetisch bis 16.000 A/m nach DIN 8309
• Gravur des historischen Logos auf dem Gehäuseboden
ZIFFERBLATT
• Panda Zifferblatt
• Historisches Logo S
• Super-LumiNova® C3 GL beschichtete Leuchtziffern und Zeiger
• Minutenzeiger und Sekundenzeiger am Ende abgebogen zur Vermeidung von Parallaxefehlern
ARMBAND
• Schwarzes Rindleder mit weißer Naht
• Lederunterband aus schwarzem Rindleder mit weißer Naht Alcantara an der Innenseite für Tragekomfort
• Dornschließe Edelstahl mit historischem Logo
• Anstoßbreite 20 mm
PREIS
• € 2.390,00
Link zur Uhr im Hanhart Webshop:
https://shop.hanhart.com/kollektion/pio…r=H701.201-7010
5. Erfahrungsbericht nach ½ Jahr
Die Hanhart 417ES ist insbesondere in der 1954 Version in Größe 39mm sehr nah am alten Original aus den 1950ern, als sie als erste (Nachkriegs)-Bundeswehr-Uhr aufgelegt wurde.
Es war sehr clever von Hanhart dieses damals schon recht populäre Modell als Retrouhr wieder neu aufzulegen, entwickelt es sich doch inzwischen zur beliebtesten Uhr bei Hanhart.
Neben einer Top Verarbeitung fällt das Modell durch eine hochwertige, hohe Detailtreue zur Optik des alten Modells auf sowie auch durch eine zeitgemäße technische Ausstattung.
Historisch bleibt man auch so gut es geht beim Werk, allesamt Handaufzüge von Selitta, entweder Standard oder eben als aktuell einer der wenigen Groß-Abnehmer des Schaltradkalibers der Manufaktur AMT.
Bei Hanhart finde ich richtig super, dass es viele Modelle/Varianten gleich in mehreren Größen zur Wahl gibt, so findet eigentlich jeder ein für ihn passendes Modell.
Die 417 Modelle gibt es also im Prinzip alle in 39 und 42mm, die klassische Pioneer Serie bietet Uhren von 40mm über 42mm bis sogar 45mm und man passt das Design und die Toti-Anordnung jeweils auch perfekt auf den entsprechenden Durchmesser an.
Ich als einer mit eher schmalen Armen bin sehr froh dass der Trend wieder auf normale, altbewährte und für jedermann tragbare -zeitlose- Uhrengrößen um die 40mm geht.
Wem ein 44/45mm Klopper steht soll den tragen, bei mir sind es nur vereinzelt Uhren wo das wirklich -einigermaßen gut- geht, z.B. eine flache Sinn UX (44mm) oder die 757s mit 43mm in schwarz.
Gerade bei Chronografen in Verbindung mit entsprechender Bauhöhe wird es oft schwierig und die Uhr wird zu schwer und kopflastig (U2). Bei kleinen Durchmessern steigert sich meist dieser allseits bekannte „Katzenfutterdosen“ Effekt, wenn Höhe und Durchmesser sich so sehr annähern, dass die Uhr noch höher wirkt als sie es in Wirklichkeit ist!
Bei der 417ES steht bei mir aufgrund der Gehäuseform die 42mm Variante schon fast über obwohl sie gar nicht so groß wirkt, sieht man hier beim Anprobieren:
417ES und Reverse Panda in 42mm beim Stammi on Tour in Gütenbach (am HGU 16,5cm)
Die Hörner sind relativ gerade und schließen dann schon ziemlich mit dem Arm ab. Bei der 39mm Version wirkt das schon deutlich gefälliger mit einem Lug to Lug von 46mm gegenüber stattlichen 49,75mm bei der 42er. Ich könnte mir aber vorstellen dass gerade für viel Uhrenfans die 42er die passende Größe hat.
Die 417ES ist nicht zuletzt auch Dank des flacher bauenden Werkes ohne Rotor deutlich niedriger als mancher Automatik-Chrono mit ETA oder Selitta-Werk mit 15 bis teils 17mm Höhe. Die Uhr kommt mit den Selitta-Handaufzugswerken auf gerade mal 13,3mm mit bzw. 11,55mm ohne das schöne hochgewölbte Saphirglas. Dies wirkt wie Plexi und das Licht bricht sich trotz Entspiegelung schön darin, aufgrund der super passenden Zeiger ist die Ablesbarkeit aber super.
Auch in der zeitgemäßen 42mm Variante macht sie eine gute Figur, hier sind die Totis etwas weiter außen und einen Tick größer, was der Ablesbarkeit natürlich zugute kommt. Auch wirkt die Uhr dadurch weniger hoch wobei die Gehäuseform und Ausführung auch bei der 39er so ist, dass die eh schon moderate Höhe von 13,3 mm noch etwas kaschiert wird. Dazu tragen vor allem auch das hochgewölbte Saphirglas sowie der leicht abgerundete Stahl- bzw. Glasboden bei.
Zu beachten ist, dass es die 42er standardmäßig mit Glasboden gibt, die 39er „nur“ mit dem Stahlboden. Theoretisch müsste aber beides (zumindest auf Anfrage) machbar sein. Da allerdings die 39er Flyback mit Magnetfeldschutz auf dem Blatt „wirbt“ hat sie auch einen entsprechenden Stahlboden, Werkhaltering und das Zifferblatt aus Weicheisen.
Der Magnetfeldschutz wird von Hanhart vorsichtig mit 16.000A/m angegeben, Sinn gibt 80.000A/m an, Guinand vergleichbare 1.000 Gauss/Oerstedt.
Für mich klingt es so, dass der Aufwand beim Magnetfeldschutz vergleichbar hoch ist wie bei Sinn oder auch Guinand und damit müsste er eigentlich auch genauso gut sein?
Zumal die Uhr nicht mal ein für die Magnetfelder relevantes „Scheunentor“ wie ein Datumsfenster verfügt wie andere Uhren! Da Hanhart hier aber Neuland betritt ist man zunächst mit den Angaben etwas vorsichtiger.
Der Werkbefestigungsring ALLER 417er ist auf Gummielementen gelagert und nennt sich daher „Shock proof“. Hat auch nicht jeder…
Die Uhren haben allesamt historische Pilzdrücker sowie eine mit dem alten Hanhart H als Relief schön verzierte Krone, diese flach und nicht zu dominant wie bei den Pioneer-Modellen.
Das Gehäuse ist aufwendig teils satiniert (seitlich und Hörner oben) sowie poliert ausgeführt, ähnlich wie bei der Sinn 903.
Die typische kannelierte Lünette ist nicht jedermanns Sache, eine schwarze Drehlünette wäre durchaus auch gefällig. Aber es ist ein klares Erkennungszeichen / fast schon Alleinstellungsmerkmal von Hanhart. Und da die Uhr nun mal in den 1950ern so war, ist es nur richtig dies auch so zu belassen. Die Lünette ist ja auch Dank der roten Markierung durchaus nutzbar weil (nichtrastend) drehbar, dies geht aufgrund der guten Riffelung der edlen Lünette satt und auch nicht zu leicht.
Der Stahlboden kommt mit einem ebenso schön gemachten Hanhart Signatur sowie dem Slogan: „Hergestellt in Deutschland“.
Das weiße Panda-Blatt mit den hellen Ziffern und Zeigern ist deutlich besser ablesbar als man vielleicht denkt! Sattweiss aber je nach Licht auch mal cremig weiss.
Durch die Schwarzen Ränder der Zeiger und Ziffern ist der Kontrast bei Tag ausreichend gut, selbstredend bei weitem nicht so super wie weisse Zeiger und Ziffern auf einem schwarzen Blatt.
Die Zeiger sind allesamt ausreichend lang und am Ende recht Spitz, dadurch sehr genau einstellbar und ablesbar.
Die Nachtablesbarkeit ist dank Super-Luminova C3 auch ausreichend vorhanden. Allerdings leuchten halt nur die Ziffern 10 bis 2 und 4 bis 8 im alten Look, dafür bei den Zeigern sogar nicht nur Stunden- und Minutenzeiger, sondern auch der Sekundenstopzeiger aus der Mitte. Nicht so üblich bei Fliegeruhren. Neben den schönen Stundenziffern bietet das Blatt auch außen noch die Minutenmarkierungen in 5er Schritten sowie Sekunden- und 1/4s-Indexen.
Auch die satt schwarzen, bei der 39er schon etwas zierlichen Totalisatoren bei 9 und 3 Uhr sind Dank dem guten S/W Kontrast sehr gut ablesbar nur für mich halt nur noch mit Lesebrille.
Oben auf dem Blatt ist das historische Hanhart-Logo platziert, direkt darunter steht 23 jewels, bei 6 Uhr gibt es historisch kein Datum, dafür steht -dezent platziert- untereinander wie folgt:
ANTIMAGNTETIC
SHOCKPROOF
FLYBACK
Damit wird auf alle besonderen Features dieser Uhr dezent hingewiesen!
Übrigens ist auch die Reverse Panda Variante sehr interessant gemacht, sicher ist da der Kontrast generell etwas besser, wobei Nachteil darin besteht, dass die weissen, nicht umrandeten Zeiger dann über die weissen Totis streichen. Aber dafür leuchten hier auch die beiden weissen Totis im Nachtbild und zwar hell wie bolle, guckst Du hier:
Quelle: Hanhart Shop
Vergleichsbilder meiner 417 Panda mit der Hanhart Pioneer MK1 (Vorläufer), meiner Sinn 356 Jubiläum sowie der neuen Sinn 356 Flieger Klassik AS E am Stammtisch:
Werk Ganggenauigkeit und Gangreserve:
Die Ganggenauigkeit habe ich jetzt nicht in diversen Lagen geprüft, sondern nur in der Uhrenbox und beim Tragen. Letztendlich interessiert mich auch nur der Gang am Arm.
In 24h Läuft meine 417ES mit wie ich finde sehr sehr guten + 2 bis 3s in 24h!
Meine Hanhart MK1 Vorläufer noch mit dem ETA 7753 Eindrücker-Umbau (und BJ vor 2012) ist ähnlich genau und läuft seitdem ich sie habe fast bei +/- 0 bis 2s und ist damit ungeschlagen meine genauste Uhr!
Ähnlich gut, so im 3 bis 5s Bereich sind bislang vor allem meine Guinands einreguliert, bekanntermaßen sehr sorgfältig und in 5 Lagen und entsprechender Testdauer.
Die Selitta Handaufzugswerke sind mit 58 Stunden Gangdauer angegeben. Das ist schon deutlich mehr als die bislang üblichen 42 bis 48h bei Chronos wobei .
Meine Uhr läuft reproduzierbar Minimum 62 bis 63h lang bevor sie stehen bleibt, das reicht zumindest von Freitag Abend bis Montage früh.
Guinand gibt bei seinen Automatik-Chronos mit SW500 inzwischen auch ca. 60 Stunden an, früher war die Angabe bei den ETA/Selitta Werken so max. 48h.
Die Fa. Sinn gibt leider bislang gar keine Gangdauer an und verweisst i.d.R. auf die jeweilige Werkspezifikation, für ein SW510 habe ich bei einem Modell eine Angabe von 56 Stunden gefunden.
Hanhart Box/Etui:
Hanhart liefert die Uhren in einem schicken Karton aus, darin eine wertig gemachte schwarze Echtlederrolle zum 4-seitigen aufklappen, in der die Uhr mit Druckknöpfen gut vor Verrutschen gesichert und auch geschützt ist. Mit dabei neben der Anleitung und Garantiekarte auch ein roter Hanhart Schlüsselanhänger. Die Box ist prima auch für unterwegs auf Reisen oder zur Aufbewahrung geeignet.
Hier meine Uhr in der Lederrolle:
Bänder an der 417:
Wie bereits erwähnt passt das BW-Unterlagenband optisch wie historisch perfekt zur Uhr und trägt sich auch wirklich super. Das liegt mitunter an der weichen Alcantara-Innenseite.
Es ist aber relativ dünn und für meinen persönlichen Geschmack ohne die Unterlage etwas zu dünn. Da würde ich eher ein anderes Band (Kaufmann o.ä.) spendieren.
Zusammen mit dem BW-Lappen passt die Dicke aber und es trägt nicht zu sehr auf, so ist es wohl auch gedacht.
Bilder der 417 am Arm (HGU 16,5cm) zunächst ohne…
und mit BW Unterlage:
Im Sommer dürfte es aber mit dem Alcantara und der Unterlage etwas schwitzig werden, da beabsichtige ich dann zu wechseln.
Hierzu habe ich beim letzten Stammi 2 mögliche optisch gut passende RSM-Textilstraps von Matze abgekauft, 1x blau und 1x oliv/braun, beide mit zur roten Lünettenmarkierung passender durchgehende roter Mittelnaht.
Bin gespannt wie mir das gefällt. Wie es aussehen könnte seht ihr hier:
6. Fazit
Abschließend kann ich eine ganz klare Kaufempfehlung für die Marke Hanhart, die ganze Pioneer Serie und hier speziell für die Neuauflage der historischen 417ES, egal in welcher Ausführung und Größe geben! Die Uhren sind allesamt sehr hochwertig gemacht, formschöne Gehäuse, besondere Zeiger und Zifferblätter in schwarz und hell, hochgewölbte Saphirgläser, Stahl- und Glasböden. Neben den vielen Flieger-Chronos der Pioneer Serie in div. Größen gibt es mit der Primus und Racemaster auch besondere, große sportliche Modelle in 44 und 45mm sowie auch einige schöne zeitlose 3-Zeigermodelle in 40 und42mm.
Sie verfügen teils über tolle Features wie Flyback, Magnetfeldschutz und Werksdämpfung (Pioneer bzw. 417) und auch moderne Automatik- und Handaufzugswerke, als Besonderheit die neuen Selitta-Schaltradwerke von AMT sowie auch hauseigene Werksmodifikationen wie der Eindrückerumbau. Es gibt zudem immer wieder spannende, limitierte Sonderserien und Kooperationen. Das ganze mit einem absolut fairen Preis-/Leistungsverhältnis! Auch der persönliche Kontakt zur Marke Hanhart, zu Geschäftsleitung, Vertrieb, Marketing und Kundendienst sei es telefonisch, per Mail, auf Messen oder direkt in Gütenbach ist jederzeit freundlich, hilfsbereit und erfolgt zeitnah.
Einen Besuch vor Ort in Gütenbach, am besten vorab mit Anmeldung kann ich nur jedem empfehlen der noch nicht dort war!
Damit wäre ich dann auch schon am Ende meiner Vorstellung der Hanhart 417ES 1954 Panda 39mm.
Ich hoffe die Vorstellung war nicht zu viel und es gefällt! ![]()

