503 – Die Referenz, die keiner kennt

  • Sinn 103 hat jeder schon einmal gehört – der Klassiker unter den Fliegerchronographen.

    Aber 503? Da denkt man vielleicht eher an eine Fehlernummer, wenn ein Forum nicht lädt."Service Unavailable: 503 The server is temporarily unable to service your request due to maintenance downtime or capacity problems. Please try again later."


    Tatsächlich verbirgt sich dahinter jedoch eine Uhr, und nicht irgendeine, sondern ein Modell, das den Weg für eine ganze Reihe professioneller Werkzeuge ebnete und bis heute einen Wendepunkt in der Markengeschichte darstellt.


    503

    Die Geschichte beginnt Ende der 1990er Jahre, in einer Phase, in der Sinn Spezialuhren nicht mehr nur als Hersteller von Pilotenuhren galt, sondern als ernsthafter Ausrüster für professionelle Anwender.Die Referenznummer verrät bereits etwas von dieser Entwicklung: 503. Wer die Marke kennt, denkt sofort an die klassische 103, den Fliegerchronographen, der als Ikone gilt. Die 503 wirkt wie der große Bruder – nüchterner, härter, kompromissloser. Während die 103 noch die DNA der Fliegeruhren in sich trägt, steht die 503 für den Neuanfang: den Sprung hin zum ersten Einsatzzeitmesser - dem EZM1.
    Keine Uhr für die Vitrine, sondern ein Werkzeug, das in Extremsituationen zuverlässig funktionieren muss. Der EZM1 markierte den Beginn dieser Reihe und setzte Maßstäbe: erstes Modell mit Argonfüllung, erstes Modell mit linker Krone und Drückern, und das erste, bei dem das Zifferblatt bewusst optisch reduziert gestaltet wurde.
    Die Zeit war reif dafür. Ende der 90er stellten Spezialeinheiten wie die ZUZ (Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll) und die ZTZ (Zentrale Technische Zollfahndung) Anforderungen an eine Uhr, die mehr sein musste als ein Chronograph. Schlagworte wie Ablesbarkeit, Robustheit, Zuverlässigkeit bestimmten die Spezifikation. Sinn griff diese Bedürfnisse auf und entwickelte daraus einen Chronographen, der so funktional ausgerichtet war wie die Waffe eines dieser Spezialeinsatzkommandos.Dass der EZM1 zum Kult wurde, liegt auch daran, dass er die letzte große Bühne des Lemania 5100 war. Ein Uhrwerk, das wie gemacht schien für den harten Einsatz, aber bald darauf vom Markt verschwand. Die Kombination aus kompromissloser Technik und der Aura eines verschwindenden Kalibers verlieh der Uhr früh einen Legendenstatus.



    Wer braucht denn sowas?

    Die Geschichte des EZM1 ist eng mit zwei Spezialeinheiten der deutschen Zollverwaltung verknüpft: der ZUZ und der ZTZ.Die ZUZ (Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll) wurde 1997 offiziell gegründet. Ihre Entstehung war eine direkte Reaktion auf die zunehmende Gewalt gegen Zollbeamte in den frühen 1990er-Jahren. Stationiert beim Zollkriminalamt in Köln, umfasste die ZUZ nur rund fünfzig Männer. Die Aufnahme gilt als eine der härtesten Auswahlen im Behördenbereich: ein mehrtägiges Auswahlverfahren mit körperlichen Belastungstests, psychologischer Prüfung, Schießübungen und taktischen Szenarien. Rund 85 Prozent der Bewerber scheiden aus, ehe sie die mehrmonatige Spezialausbildung beginnen dürfen.

    Einsatzprofil der ZUZ: gefährliche Zugriffe, Großrazzien, organisierte Kriminalität, Drogenschmuggel, Waffenhandel. Pressebekannt wurden unter anderem Zugriffe auf internationale Drogennetzwerke im Grenzgebiet zu den Niederlanden sowie Operationen gegen groß angelegten Zigarettenschmuggel. Jährlich fährt die ZUZ mehr als hundert Einsätze. Eine Frequenz, die absolute Verlässlichkeit von Mensch und Material erfordert.

    Die ZTZ (Zentrale Technische Zollfahndung) ist das technische Pendant. Ihre Männer operieren im Hintergrund, entwickeln Observationstechnik, setzen Abhörmaßnahmen ein und bereiten Zugriffe durch verdeckte Maßnahmen vor. Über Personalstärke und Organisation dringen kaum Zahlen nach außen. Bekannt ist, dass sie in hochsensiblen Fällen der Kommunikations- und Überwachungstechnik unverzichtbar ist.


    Sowohl ZUZ als auch ZTZ nutzten den EZM1. Es existieren exakt definierte Kontingente: 22 Uhren für die ZUZ und 10 Uhren für die ZTZ. Von den zehn Uhren der ZTZ ging eine im Dienst verloren, drei weitere erhielten eine besondere Anordnung mit der Krone und den Drückern auf der rechten Gehäuseseite. Damit handelt es sich um eine der seltensten Sonderkonfigurationen in der Sinn-Geschichte.
    Für beide Einheiten war der EZM1 kein Sammlerstück, sondern Werkzeug. Im Zugriff, bei Observation, unter Wasser oder im engen Einsatzfahrzeug - die Uhr musste funktionieren. Genau hier lag ihre Bedeutung.


    Anforderungen an das Werkzeug
    Die Männer der ZUZ und ZTZ arbeiteten nicht im Labor, sondern im Zugriff, in der Observation und unter Einsatzbedingungen, die jede Schwäche sofort aufdeckten. Aus diesem Umfeld ergab sich ein klarer Katalog an Anforderungen, der den EZM1 prägt.


    Ablesbarkeit

    Einsätze ließen keine Zeit zum Suchen. Ein Blick, eine Information – mehr durfte es nicht brauchen. Das schwarze Blatt mit weißen Indizes bot maximalen Kontrast. Aufgesetzte Tritium-Leuchtmasse sorgte für dauerhafte Nachtsichtfähigkeit, ohne dass die Uhr vorher „aufgeladen“ werden musste. Erst ab den frühen 2000ern ersetzte Sinn Tritium durch Luminova, erkennbar am Wechsel von der roten Kennzeichnung 3H zu Ar auf dem Zifferblatt.


    Zentrale Chrono-Sekunde und Minute

    Die Besonderheit des Lemania 5100: Stunde, Minute, Sekunde und die Chronographen-Stoppminute teilten sich das Zentrum. Kein Suchen auf kleinen Hilfszifferblättern, keine Ablenkung. Für Observationen oder Zugriffe mit engen Zeitfenstern ein entscheidender Vorteil.



    Wasser-, Temperatur- und Magnetfeldschutz

    Zugriffe im Regen, amphibische Einsätze oder plötzliche Wetterwechsel – ein Einsatzzeitmesser durfte nicht auf Feuchtigkeit reagieren. Der EZM1 wurde für 30 bar / 300 Meter spezifiziert.Elektronische Geräte, Überwachungstechnik, Fahrzeuge – Magnetfelder konnten mechanische Werke lahmlegen. Sinn integrierte Schutzmaßnahmen, damit der EZM1 auch in diesem Umfeld zuverlässig lief.Die AR-Kapsel mit Kupfersulfat sorgte dafür, dass Feuchtigkeit im Inneren gebunden wurde. Ein kleines Bauteil mit großer Wirkung: Kein Beschlag, selbst wenn der Träger von eiskalter Nachtluft in einen beheizten Raum trat.
    Einsätze fanden nicht bei Zimmertemperatur statt. Ob klirrende Kälte bei nächtlicher Observation oder Sommerhitze in gepanzerten Fahrzeugen – der EZM1 war für extreme Temperaturbereiche ausgelegt.
    Er war nicht entworfen, um auf einer Uhrenmesse Eindruck zu machen. Er war gebaut, um im Zugriff zu funktionieren, bei jeder Witterung, in jeder Lage, überall.


    Das Werk


    Im Inneren des EZM1 schlägt das Lemania 5100, ein Chronographenkaliber, das über Jahrzehnte hinweg als Inbegriff der Robustheit galt. Entwickelt in den 1970er-Jahren, war es weder besonders hübsch noch fein verziert. Es war dafür unverwüstlich. Genau diese Eigenschaften machten es zum perfekten Motor für den ersten Einsatzzeitmesser.

    • Automatik-Chronograph mit Datums- und 24-Stunden-Anzeige
    • Frequenz: 28.800 Halbschwingungen pro Stunde
    • 17 Lagersteine
    • Gangreserve: ca. 48 Stunden
    • Funktionen: Stunde, Minute, Datum, 24-Stunden-Anzeige, zentrale Chronographensekunde und zentrale Chronographenminute, 12-
    • Stunden-Zähler


    Viele Bauteile des 5100 bestanden nicht aus filigran gearbeiteten Metallteilen, sondern waren gestanzt oder aus Kunststoff gefertigt. Puristen rümpften darüber die Nase. Doch die Praxis zeigte: weniger empfindliche Teile bedeuteten höhere Belastbarkeit. Das Werk überstand Beschleunigungen, die andere Kaliber längst aus dem Takt gebracht hätten.


    Beliebtheit bei Behörden
    Ob NATO, Luftwaffe oder Zoll – zahlreiche Behörden setzten auf Uhren mit dem Lemania 5100. Der Ruf als „Soldat unter den Chronographen“ war verdient. Für Sinn war es die logische Wahl, um den EZM1 zum echten Werkzeug zu machen. Ein paar Beispiele:

    • Tutima Military Chronograph Ref. 798, Verwendung: Bundeswehr Luftwaffe und NATO, USAF-Vertrag 1989 mit Auslieferung 1990.
    • Orfina Porsche Design Ref. 7177, Verwendung: NATO-Personal und BUND-Ausführung mit NSN-Gravur.
    • Arctos BUND Chronograph, Verwendung: Bundeswehr ab 1982.
    • Tengler BUND Chronograph, Verwendung: Bundeswehr Artillerie ab 1990.
    • Heuer 510.543 A.M.I., Verwendung: Aeronautica Militare Italiana.
    • Heuer 510.501 „82AF“, Verwendung: Kenyan Air Force.


    Das Ende des Lemania 5100


    Mit der Übernahme durch die Swatch Group 1999 endete die freie Verfügbarkeit des 5100. Restbestände wurden aufgebraucht, danach war Schluss. Für Sinn bedeutete das: Der EZM1 mit Lemania blieb ein Kapitel mit klarer Abgrenzung. Wie genau hier der Erwerb der 3000 Werke ablief und woher diese alle bezogen wurden bleibt ein Mysterium. Dass diese alle von Swatch kamen, ist nahezu auszuschließen. Spätestens 2004 untersagte Swatch einen freien Handel mit den Lemania Werken nämlich vollständig, was auf wenig Begeisterung bei Militär und hiesigen Einsatzkräften stieß.
    Das Ende des Lemania 5100 markierte auch den Anfang einer Eigenentwicklung: Sinn entwickelte auf Basis des Valjoux 7750 das Kaliber SZ01. Dieses Werk brachte die zentrale Stoppminute zurück – ein klarer Versuch, die DNA des 5100 am Leben zu erhalten. Der EZM1 mag heute Legende sein, doch sein Einfluss reichte weit in die Zukunft und formte Sinns hauseigene Uhrwerksentwicklung.



    Das Gehäuse

    Der EZM1 unterschied sich nicht nur im Werk, sondern auch im Aufbau seines Gehäuses von klassischen Chronographen. Sinn setzte konsequent auf Reintitan – und betonte dies sogar auf der Gravur des Bodens.
    Das Gehäuse der Referenz 503 misst 40 mm im Durchmesser und 16,5 mm in der Höhe. Trotz der massiven Bauweise bringt die Uhr lediglich 61 Gramm auf die Waage. Direktes Ergebnis des Titanmaterials. Im Vergleich zu einem vergleichbaren Gehäuse aus Edelstahl liegt die Ersparnis bei rund 40 Prozent. Für den Träger bedeutete das: geringere Belastung im Dauereinsatz, weniger spürbare Masse am Handgelenk.

    Sinn sprach nicht einfach von Titan, sondern von Reintitan. Der Unterschied: Während in der Luftfahrt oder bei vielen Uhren Titanlegierungen mit anderen Metallen verwendet werden, setzte Sinn auf ein besonders reines Material. Vorteile: Hypoallergen, nicht magnetisch, korrosionsbeständig. Dazu die typische matte, graue Oberfläche, die Reflexionen minimiert – entscheidend für verdeckte Operationen.

    Eine Premiere: Der EZM1 war die erste Uhr von Sinn mit Argonfüllung. Das Gehäuse wurde mit dem Edelgas befüllt, wodurch Sauerstoffanteile verdrängt und Alterungsprozesse der Öle verlangsamt wurden. Ergänzend integrierte Sinn die bekannte Kupfersulfat-Kapsel, die Restfeuchtigkeit im Inneren absorbiert. Sichtbar am Gehäuserand auf Position 1:30 – ein kleines, unscheinbares Detail, das aber enorme Wirkung hatte: kein Beschlag, keine Korrosion, gleichbleibende Funktion auch bei plötzlichen Temperaturwechseln.

    Der verschraubte Boden trug Gravuren, die die Eigenschaften auflisteten: Reintitan – Stossicher – Antimagnetisch – Wasserdicht 30 Bar – Ar. Damit dokumentierte Sinn, dass der EZM1 nicht nur robust gegen Stöße war, sondern auch gegen magnetische Einflüsse abgeschirmt wurde. Die definierte Temperaturtoleranz lag zwischen zweistelligen Minusgraden und extremer Sommerhitze.



    Krone und Drücker

    Eine der auffälligsten Eigenheiten: Krone und Drücker saßen links, bei 9 Uhr. So platziert, damit sich die Uhr am linken Handgelenk nicht in den Handrücken bohrte. Ein Detail, das typisch war für den kompromisslosen Werkzeugcharakter des Modells.


    Lünette

    Der EZM1 besaß eine beidseitig drehbare Fliegerlünette mit Count-Down-Skala von 55 bis 5. Der Drehring war in Schwarz gehalten und fügte sich in das funktionale Erscheinungsbild ein. Markierung bei 12 Uhr: ein Dreieck mit Leuchtmasse.


    Das Band

    So funktional wie das Gehäuse, so praxisnah waren auch die Bandoptionen des EZM1. Sinn bot die Uhr ab Werk mit drei Varianten an: Titanband, Haifischlederband und zeitweise Kautschukband.


    Das Titanband war die konsequente Ergänzung zum Reintitan-Gehäuse. Massiv, aber leicht, ausgestattet mit einer Faltschließe, die über eine integrierte Tauchverlängerung verfügte. Damit konnte die Uhr problemlos über einem Neoprenanzug getragen werden. Das Titanband brachte den EZM1 auf ein Gesamtgewicht von rund 100 Gramm – deutlich leichter als vergleichbare Stahlvarianten, die schnell die 160-Gramm-Marke überschreiten.


    Und weiter?


    Der EZM1 hat seinen Zweck mehr als erfüllt, so haben sich über die Jahre haben sich mehrere Iterationen des EZM1 entwickelt:

    Die ersten EZM - „3H“


    Als der EZM1 1997 auf den Markt kam, trugen die Zifferblätter den roten Kreis mit 3H. Diese Kennzeichnung machte deutlich, dass für Zeiger und Indexe Tritium-Leuchtmasse verwendet wurde. Tritium garantierte eine dauerhafte Leuchtkraft ohne vorherige Aufladung – perfekt für Einsätze im Dunkeln.
    Einführung: 1997
    Stückzahl ~3.000
    Übergang: ca. 2001/2002, als Tritium durch Super-Luminova ersetzt wurde

    Ab diesem Zeitpunkt wechselte auch die Zifferblatt-Kennzeichnung von 3H zu Ar (für Argonfüllung)Tritium-Modelle:
    1. Zivile Serie: für den freien Markt, in Sammlerkreisen heute am häufigsten anzutreffen
    2. ZUZ-Ausführung, 22 Stück, Standard mit linker Krone und Drückern, Direkt an Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll ausgegeben
    3. ZTZ-Ausführung, 10 Stück, 3 Stück mit rechter Krone und Drückern (eine der seltensten Sonderkonfigurationen von Sinn überhaupt), Eine Uhr gilt als im Einsatz verloren, effektiv also 9 Stück noch existent
    Die ZUZ- und ZTZ-Ausgaben unterscheiden sich äußerlich nicht massiv von den zivilen 3H-Modellen, tragen aber durch ihre geringe Stückzahl und die direkte Verbindung zu den Einheiten einen besonderen Status. Für Sammler sind diese Behördenvarianten die absolute Spitze der EZM1-Historie.


    Ab Anfang der 2000er-Jahre vollzog Sinn den Wechsel von Tritium auf Super-Luminova. Parallel änderte sich die Kennzeichnung auf dem Zifferblatt: Statt des roten Kreises mit 3H erschien nun das Kürzel Ar – Hinweis auf die Argonfüllung im Gehäuse.
    Aus „3H“ wird „Ar“

    Man ist sich nicht einig, wann genau Sinn auf Luminova umgestellt hat. Manche nennen bereits das Jahr 1998, andere sprechen von 2003. Beim EZM1 deuten die gesicherten Stücke jedoch darauf hin, dass der Wechsel 2001/2002 stattfand. Damit endete die Ära der Tritium-Blätter und die letzten Serien des EZM1 trugen bereits Luminova.
    Luminova ersetzte Tritium, weil es keine Radioaktivität enthielt und regulatorisch einfacher zu verwenden war.

    Die Leuchtkraft war im frischen Zustand stärker, musste aber durch Licht aufgeladen werden und bot keine konstante Eigenstrahlung wie Tritium.


    Der rote Schriftzug Ar betonte zusätzlich die Argonfüllung in Kombination mit der Kupfersulfat-Kapsel, was Sinn beim EZM1 erstmals einsetzte.



    EZM1 aus 2008


    Vier Jahre nach dem offiziellen Produktionsende des EZM1 präsentierte Sinn eine besondere Neuauflage: die EZM1 Limited Edition 2008. Hintergrund war, dass Sinn einen Bestand von 250 Lemania-5100-Werken aufkaufen konnte – vermutlich Restbestände von Tutima.

    Die 2008er Edition wird als „Abschiedsmodell“ bezeichnet. Für Puristen reicht sie nicht an die Magie der frühen 3H-Modelle heran. Gleichzeitig sind die 250 Stück ein klares Sammlerziel, weil sie die Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft markieren.

    Diese Edition galt als die letzte Gelegenheit, einen originalen EZM1 mit Lemania 5100 neu zu erwerben, bis 2009 ein mehr als unerwartete Kollaboration mit einem japnischen Modehersteller unternommen wurde.

    BAPE

    Unter allen Varianten des EZM1 nimmt die Zusammenarbeit mit der japanischen Streetwear-Marke A Bathing Ape (BAPE) eine Sonderstellung ein. Sie erschien in limitierter Stückzahl von 100 Exemplaren und brach mit der Tradition der behördennahen Einsatzmodelle.
    Im Inneren arbeitete weiterhin das 5100, das den technischen Charakter des Originals bewahrte. Damit blieb die BAPE-Edition trotz ihres modischen Auftretens ein „echter“ EZM1. Die Herkunft dieser 100 Werke bleibt ungeklärt und es kann nur darüber gemutmaßt werden.

    Während die Serienmodelle aus Reintitan gefertigt waren, verwendete Sinn bei der BAPE-Version ein beschichtetes Stahlgehäuse. Noch auffälliger war jedoch das Camouflage-Zifferblatt, das mit dem BAPE-Logo versehen wurde und den Chronographen optisch in eine andere Welt transportierte. Auch die Wasserdichtigkeit unterschied sich: Mit einer Spezifikation von 50 bar (500 Meter) übertraf die BAPE-Kollaboration die üblichen 30 bar der Standardmodelle.



    EZM1.1 und EZM1.1 S

    Mehr als ein Jahrzehnt nach dem Produktionsende des ursprünglichen EZM1 brachte Sinn im Jahr 2017 eine Neuauflage heraus: den EZM1.1. Das Gehäuse wuchs auf 43 Millimeter, wurde jetzt in Stahl gefertigt und ist 200 Meter wasserdicht. Optisch knüpfte er klar an den Ur-EZM1 an, mit schwarzem Blatt, zentraler Stoppminute und dem klar reduzierten Design. Der entscheidende Unterschied lag im Inneren. Da das Lemania 5100 nicht mehr verfügbar war, entwickelte Sinn auf Basis des Valjoux 7750 das SZ01, ein eigenes Kaliber, das die zentrale Stoppminute zurückbrachte. Damit wurde versucht, die DNA des EZM1 zu bewahren, ohne auf Restbestände angewiesen zu sein. Die Auflage war auf 500 Stück limitiert und daher schnell vergriffen.
    Im Jahr 2022 folgte eine weitere Sonderausgabe: der EZM1.1 S. Technisch identisch mit dem 2017er Modell, trug er jedoch ein komplett schwarzes Gehäuse mit Tegiment-Beschichtung. Auch diese Edition war auf 500 Exemplare limitiert. Ein weiteres Detail: Beim EZM1.1 S nutzte Sinn ein leicht abgewandeltes SZ01, basierend auf einem Werk von Concepto.
    Beide Modelle sind Hommagen an den Original-EZM1. Sie wirken vertraut, tragen aber ein anderes Herz. Der Vergleich zu einem Porsche drängt sich erneut auf: Der EZM1.1 fährt sich wie ein moderner 911er, schneller, präziser, vielleicht sogar besser – doch das Gefühl eines alten Boxermotors fehlt. Für die einen bedeutet das Verlust an Authentizität, für andere die gelungene Weiterentwicklung eines Klassikers.

    Was noch?
    Wie ihr alle wisst, ist es nicht beim EZM1 geblieben. Sinn entwickelte die Idee des Einsatzzeitmessers konsequent weiter und schuf über die Jahre eine ganze Reihe spezialisierter Modelle, die jeweils auf konkrete Anforderungen zugeschnitten waren. Ob für Taucher, Feuerwehrleute, Rettungsdienste oder Spezialeinheiten – jeder EZM hatte sein klares Einsatzprofil, eigene technische Merkmale und manchmal auch sehr ungewöhnliche Lösungen. Im Folgenden findet ihr eine Übersicht der Modelle von EZM1 bis EZM12.
    EZM1 wurde nun gebührend vorgestellt, daher starten wir mit der zweiten Iteration:

    EZM2

    Jahr: ab 1997
    Stückzahl: unbekannt
    Dimensionen: 41 × ca. 11,4 mm
    Wasserdichte: 50 Bar/500m (siehe Sinn-Archiv)
    Werk: ETA 955.612 Quarzwerk
    Für wen: Kampfschwimmer und Taucher
    Bekannt als „Hydro“, vollständig mit Öl gefülltes Gehäuse, absolute Ablesbarkeit unter Wasser aus jedem Winkel

    EZM3

    Jahr: ab 2001
    Stückzahl: Serienmodell
    Dimensionen: 41 × ca. 13 mm
    Wasserdichte: 50 bar (500 m)
    Werk: ETA 2824-2
    Für wen: Taucher, ziviler und professioneller Bereich
    Magnetfeldschutz bis 80.000 A/m, klassische Dreizeigeruhr, drehbare Taucherlünette
    Varianten: EZM 3 F (Fliegerversion): Krone links, keine Zahlen auf Zifferblatt

    EZM4

    Jahr: ab 2008
    Stückzahl: Serienmodell
    Dimensionen: 40 × ca. 15 mm
    Wasserdichte: 20 bar
    Werk: Lemania 5100
    Für wen: Feuerwehr und Rettungskräfte
    Pulsskala zur Pulsmessung, spezielle Skalen für Rettungseinsätze


    EZM2B/ UX Hydro

    Jahr: ab ca. 2006
    Stückzahl: Serienmodell
    Dimensionen: 44 × ca. 13 mm
    Wasserdichte: Drucksicherheit Uhrwerk: 5.000m, Gehäuses auf 12.000m Tauchtiefe geprüft und zertifiziert
    Werk: ETA 955.652 (Temperaturkompensiertes Quartz-Werk)
    Für wen: Taucher
    Ölfüllung wie beim EZM2, Ablesbarkeit ohne Spiegelungen, Temperaturstabilität
    Modelle in silber und optional auch tegimentiert erhältlich, auch in schwarz (ebenso tegimentiert)
    Varianten:
    UX GSG9: Krone links, GSG-Logo auf Blatt, alle Zeiger weiß
    UX Sansibar, limitiert auf 500 Stück, gekreuzte Schwerter auf der 12, Sinn-Logo bei 6 Uhr

    EZM6 / U1000

    Jahr: 2007
    Stückzahl: Serienmodell
    Dimensionen: 44 × ca. 18 mm
    Wasserdichte: 50 bar
    Werk: Sinn SZ02, Basis ETA 7750 (Chronograph)
    Für wen: Polizei- und Spezialeinheiten
    Großformat-Chronograph, Krone und Drücker links
    Varianten:
    U1000 B: blaues Blatt, alle Zeiger weiß
    U 1000 S: schwarze tegimentierte Variante
    U1000 SDR: schwarzer Drehring
    U 1000 Jagduhr 3. Edition: schwarzes Gehäuse, olivbraunes Blatt, limitiert 100 Exemplare

    EZM7

    Jahr: ab 2010
    Stückzahl: Serienmodell
    Dimensionen: 43 × 12 mm
    Wasserdichte: 20 bar
    Werk: ETA 2893-2
    Für wen gedacht: Feuerwehr
    Alleinstellungsmerkmale: farbige Skala zur Einsatzzeitmessung bei Atemschutz, farbiger Drehring, Gehäuse mit TEGIMENT-Technologie
    Varianten: EZM 7 s: Schwarzes Gehäuse, limitiert 300 Exemplare

    EZM8 / U200

    Jahr: 2014
    Stückzahl: Serienmodell
    Dimensionen: 37 × ca. 14,5 mm
    Wasserdichte: 200 bar
    Werk: ETA 2824-2
    Für wen: Taucher
    TEGIMENT-Gehäuse, hohe Wasserdichte
    Varianten:
    U 200 B: Blaues Blatt, alle Zeiger weiß, Bestellannahme nur bis zum 31. Dezember 2013
    U 200 SDR: Schwarzer Drehring
    U200 w: Schwarzes Gehäuse, weißes Blatt. Zeitlich limitierte Sonderedition, Bestellannahme nur bis zum 31. Juli 2011

    EZM9 TESTAF

    Jahr: 2016
    Stückzahl: Serienmodell
    Dimensionen: 44 × 12 mm
    Wasserdichte: 20 bar
    Werk: SW 200-1
    Für wen: Piloten
    TEGIMENT-Gehäuse, Titan, Saphierglaslünette illuminiert

    EZM10 TESTAF

    Jahr: 2011 - 2021
    Stückzahl: Serienmodell
    Dimensionen: 44 × 15,3 mm
    Wasserdichte: 20 bar
    Werk: SZ01 auf Basis ETA 7750
    Für wen: Luftrettung und Piloten
    SZ01 mit zentraler Stoppminute, Titan, TEGIMENT, DIAPAL-Technologie (ölfrei), integrierte Drücker, Saphierglaslünette illuminiert, 24h-Anzeige
    Varianten: EZM 10 (ohne Testaf, ugs. auch Pre-Testaf genannt), Baujahre 2011-2012, abweichende Farbmarkeriung der Stoppminuten- und Stoppsekundenzeiger, kein Testaf-Logo.


    EZM12

    Jahr: 2017
    Stückzahl: Serienmodell
    Dimensionen: 44 × 14 mm
    Wasserdichte: 20 bar
    Werk: ETA 2836-2 Automatik
    Für wen: Luftrettung und Notärzte
    Speziell für HEMS-Dienst, Pulsations- und Atemfrequenzskala, abnehmbare Lünette, Desinfektionsmittelresistenz, Trockenkapsel integriert in 2. Krone, Schnellwechselsystem für Silikonbänder, Pulsrotor


    EZM13

    Jahr: 2014 (EZM 13), 2020 (EZM 13.1)
    Stückzahl: Serienmodell
    Dimensionen: 41 × 15 mm
    Wasserdichte: 500 m (50 bar)
    Werk: Sinn SZ02 Automatik (Chronograph mit 60-Minuten-Zähler)
    Für wen: Berufstaucher
    Magnetfeldgeschützt bis 80.000 A/m, Ar-Trockenhaltetechnik


    EZM14/EZM15 / T1/T2

    Jahr: 2013 (T1/T2)
    Stückzahl: Serienmodell
    Dimensionen: T1: 45 × 12,5 mm, T2: 41 × 12,5 mm
    Wasserdichte: 1000 m (T1), 2000 m (T2)
    Werk: ETA 2892-A2 Automatik, zu Beginn: Soprod A10
    Für wen: Berufstaucher
    Titan, Ar-Trockenhaltetechnik, Sicherheitsdrehring, Dreh/Drücklünette, Farbcodierung der Nachleuchtfarbe (2-farbige Superluminova)


    EZM16 / U212

    Jahr: 2012
    Stückzahl: Serienmodell
    Dimensionen: 47 × 14,5 mm
    Wasserdichte: 1000 m
    Werk: ETA 2892-A2 Automatik
    Für wen: Berufstaucher
    Gehäuse aus deutschem U-Boot-Stahl, Ar-Trockenhaltetechnik


    Mein Fazit

    Wenn man den EZM1 betrachtet, dann sieht man nicht einfach nur eine Uhr. Man blickt auf ein Stück Werkzeuggeschichte, das nicht zufällig ans Handgelenk passt. Für die Männer von ZUZ und ZTZ war er genau das: ein Werkzeug, so selbstverständlich wie Funkgerät oder Pistole. Für uns heute, mehr als zwei Jahrzehnte später, ist er ein Mythos, den man am liebsten mit weißen Handschuhen aus der Box holen würde – und dann trotzdem ans Handgelenk schnallt, weil er genau da hingehört.Der EZM1 war kompromisslos, so ehrlich, dass er nicht einmal versuchte, hübsch zu sein. Reintitan, linke Krone, Kupfersulfatkapsel. Das sind keine Marketingbegriffe, sondern Ingenieursantworten auf ganz konkrete Probleme. Dass daraus am Ende eine Design-Ikone wurde, war ein glücklicher Nebeneffekt.
    Und dann das Werk; Kein Haute-Horlogerie-Geschmeide, kein Genfer Streifenschliff, sondern ein Uhrwerk, das sich anfühlte wie ein Dieselmotor: laut, robust, unzerstörbar. Dass es heute nicht mehr gebaut wird, macht den EZM1 nur noch wertvoller. Die späteren Versionen mit SZ01 sind technisch hervorragend, vielleicht sogar besser – aber wie bei einem Porsche, der plötzlich keinen Boxermotor mehr hat, fehlt einfach ein kleines Stück Seele.
    Dass Sinn daraus eine ganze Reihe von Einsatzzeitmessern formte, zeigt, wie richtig die Idee war. Vom Hydro für Kampfschwimmer bis zum EZM12 für Notärzte – jeder bekam seinen Spezialisten. Aber keiner von ihnen trägt diese Aura des „Ersten seiner Art“ wie der EZM1. Ob alle Iterationen einen wirklichen Mehrwert zur Serie beitragen, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter kommentieren.

    Ich habe den EZM1 jetzt schon ziemlich lange, aber ehrlich gesagt habe ich ihn lange Zeit nicht so zu schätzen gewusst. Er lag die längste Zeit im Schließfach. Mein Fokus lag stark auf der 103er-Reihe, wo ich mir in diesem Jahr auch den absoluten Traum erfüllen konnte.

    Der Nachteil dabei: Jedes Mal, wenn ich die 103 am Handgelenk habe, begleitet mich eine gewisse Angst. Nicht die Angst, dass mir jemand die Uhr klaut - da steht schließlich Sinn drauf und nicht Rolex Daytona und ich wohne in Niederbayern nicht London(istan) - sondern die Sorge, dass ich stolpere. Dass mir ausgerechnet zum ersten Mal im Leben ein Federsteg bricht. Dass ich vorm Duschen vergesse die Uhr abzunehmen. Dass ich ausversehen in die Donau springe(logische Gedanken und Ängste eben) oder dass ich nur mit dem Arm an der Türklinke hängen bleibe.

    All das habe ich beim EZM1 nicht. Er ist für mich die perfekte Alltagsuhr geworden. Ich wollte bewusst meine Bildschirmzeiten reduzieren und habe deshalb in den letzten Monaten auf eine Smartwatch verzichtet. Also brauchte ich eine Uhr, die mich durch jeden Tag begleitet, die ich beim Sport tragen kann, die wasserdicht ist. Mein EZM1 ist das alles – mit seinen 300 Metern Wasserdichte weit mehr, als ich jemals brauchen werde. Im Vergleich dazu waren meine alten 103er, die fairerweise auch 20 oder 30 Jahre älter sind, nur noch mühsam auf 50 Meter zu bringen. Trotz aller Versuche, den spröden Kronendichtungen wieder Leben einzuhauchen. Und dazu kam: Lederband. Am NATO gefallen mir die 103er nicht, also keine Uhr für Sport oder Alltag.

    Das Titanband ist nicht mein Lieblingsband. Ich mag kleine, feingliedrige Armbänder lieber. Aber es trägt sich angenehm, vor allem in Verbindung mit dem niedrigen Gewicht. Das macht die Uhr zum Traum im Alltag. Ja, die Uhr könnte für meinen Geschmack etwas flacher sein, aber das ist eine persönliche Vorliebe. Und das Glas, das immer wieder kritisiert wird, kann ich nur verteidigen.

    Natürlich reflektiert es – aber ich war noch nie in einer Situation, in der ich deshalb Probleme hatte. Ein minimaler Dreh des Arms um ein Grad hat jedes vermeintliche Problem gelöst.



    Am Ende bleibt die Erkenntnis: Man kann dutzende Chronographen besitzen, aber nur wenige fühlen sich an, als hätten sie tatsächlich Geschichte geschrieben. Der EZM1 gehört dazu. Und wenn er am Handgelenk tickt, dann nicht als Statussymbol, sondern als Erinnerung daran, dass Uhren einmal Werkzeuge waren – gebaut für Männer, die keine Ausreden kannten.


    ____________________________________________________________________________________________________________________________


    Mit dem EZM1 möchte ich an meine Vorstellung der 903 anknüpfen. Gleichzeitig verabschiede ich mich für eine Weile hier aus dem Forum. Einige haben es vielleicht mitbekommen: Ich muss nebenbei noch meine Masterarbeit schreiben, sie verteidigen, meine Prüfungen bestehen. Ab dann habe ich hoffentlich wieder ein normales Leben und auch mehr Zeit, um meine 103er gebührend vorzustellen. Dieses Trio verdient eine eigene Vorstellung, die sorgfältig gemacht ist und mehr Zeit beansprucht. Vielleicht habe ich bis dahin Glück und es gibt eine neue Forensoftware. Denn so sehr ich dieses Forum schätze, das Einfügen von Bildern und das Formatieren des Texts haben mich zwischendurch sicher ein paar Jahre Lebenszeit gekostet.
    Ich hoffe, es hat euch gefallen und ihr habt vielleicht etwas Neues über den EZM1 gelernt. Vielleicht hat der ein oder andere sogar Lust bekommen auf Einsatzzeitmesser – und wer weiß, vielleicht auch auf die alten Vintage-Modelle.


    Wer Lust hat, mehr zur Uhr zu lesen, dem empfehle ich folgende Links:
    https://www.analogshift.com/products/sinn-ezm1-as02879
    https://www.broadarrow.net/ezm1.htm
    https://sinnezm1.blogspot.com/
    https://www.watchgecko.com/blogs/magazine…t-the-sinn-ezm1
    https://www.gearpatrol.com/watches/a64351…now-sinn-ezm-1/


    Danke fürs Lesen und danke vor allem an Stefan, für die Kataloge zum EZM1 !!!

    Viele Grüße,

    Einmal editiert, zuletzt von Spezimatic (4. September 2025 um 17:02)

  • Klasse Vorstellung :YoureTheMan und passt genau zur Neuvorstellung der EZM3s.
    Da strahlt doch gleich etwas von der Historie mit ab. :yeah:

  • Wow Spezi -- toller Bericht! Gänsehaut! : klasse

    Nur eine kleine Anmerkung zur EZM-Ahnengalerie: der EZM4 hatte m.W. zwar eine Pulsskala, aber keinen PulsRotor -- der kam erst mit dem EZM12. :mggl:

    edit AndiS: Im Ursprungsbeitrag entsprechend geändert. Danke f.d. Hinweis.

    Gigahertz are for computers. Fine watches run at 4 Hz.

    Einmal editiert, zuletzt von 28k8 (4. September 2025 um 21:53)

  • S e n s a t i o n e l l ! : Applaus Mannschaft : klasse : 10Punkte
    Überragend! Unfassbar gut !

    Vielen Dank für den tollen Beitrag, der ist allererster Klasse!
    Ich hatte damals den EZM 1.1. reserviert und dann doch nicht gekauft (ich Idiot), du hast mir gerade wieder den Mund richtig wässrig gemacht .

    Schade, dass du wegen dem Master eine Forums-Auszeit nehmen musst, aber der Job hat Priorität.

    Wenn du dann mit allem fertig bist, freue ich mich auf deine erste Teilnahme am Stammtisch!

    Gruß

    AndiS

    Alles hat seine Zeit.

  • Spitzenartikel - ich habe ihn verschlungen!
    Toll, dass du so schön alle EZMs nochmal aufgelistet hast - wieder was gelernt!

    Vielen Dank dafür und viel Erfolg bei der Masterarbeit!
    Ich glaube, ich will einen EZM 8… SchuechternKichern : wie geil
    Noch was… und ich will ja nicht klugscheissen….

    Mehr als ein Jahrzehnt nach dem Produktionsende des ursprünglichen EZM1 brachte Sinn im Jahr 2017 eine Neuauflage heraus: den EZM1.1. Das Gehäuse wuchs auf 43 Millimeter, blieb aber in Titan gefertigt und auf 200 Meter wasserdicht.

    Vielleicht kann man das ja noch ändern, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die EZM 1.1 und 1.1S aus Edelstahl sind.
    Wären sie aus Titan, wären sie wahrscheinlich in meiner Uhrenkiste 8)

    LG, Dietmar

    edit AndiS: Im Ursprungsbeitrag entsprechend geändert. Danke f.d. Hinweis.

  • Vielen Dank für euer Feedback und die Aufmunterung zum nächsten großen "Schreibprojekt".

    Ich muss mich für die Formartierung entschuldigen - ich habs echt probiert und wirklich lange, aber ich habs einfach nicht besser hinbekommen.


    @Falk&Dietmar: sehr gut aufgepasst, der liebe Andi war aber tatsächlich noch einen Zacken schneller und muss nochmal mit dem Rotstift ran :D
    Zum Schluss war etwas die Luft raus und ich hab bei meinen Recherchen zu EZM>1 angefangen zu schludern.

    Und ich muss euch beipflichten, die Serie hats in sich! Die 4, die 7 und die 12 könnten mir alle gefährlich werden, weil sie einfach so "anders" sind.
    Realistisch eher nur die 4, da 7 und 12 zu groß sind. Noch realistischer auch die 4 nicht, da einfach zu teuer : Frechheit

    @edit AndiS: Das üble Fussball-Spiel unser DFB-Elf lässt mir heute viel Zeit zum Lesen und zwischendurch auch zum Korrigieren.
    Wem noch was auffällt, gerne Info an mich, der Thread-Ersteller kann nach einer gewissen Zeit keine Änderungen mehr vornehmen.
    Wer einen solch umfassenden und gewaltigen Beitrag erstellt, der weiß, was das für ne Arbeit ist. DANKE SPEZI !

    Viele Grüße,

  • :bulge: :bulge: :bulge: SPEZI :bulge: :bulge: :bulge:


    Was ein genialer Beitrag! : AlterSchwede


    Aus der Hand legen ging nicht, hab ihn förmlich verschlungen.


    Vielen Dank für deine tolle Zusammenfassung. :respekt:


    Freue mich bereits auf die nächste Story. : maulwurf cheerleader


    Jetzt erst mal good luck für alles anstehende und ich freu mich drauf, wenn du nach bestandener Prüfung wieder am Forumsleben teilnimmst. : yourock

    :mggl:Schönheit liegt einzig im Auge des Betrachters :mggl:

    Liebe Grüße Dimi

  • Wow, Spezi!

    Als ich den Titlel las, dachte ich, Du reitest Dich gerade ins Verderben. Natürlich kennt "man" die Referenz 503. Aber dann... das pure Lesevergnügen!

    Nicht zuletzt auch für mich persönlich, weil ich den Wecker ja lange getragen (also nicht nur besessen...) habe.

    Die Vorstellung ist die Referenz zur Referenz 503 - meine Reverenz! Top1

    Ihr habt die Uhren - wir haben die Zeit

    (Afghanisches Sprichwort)

  • Respekt was hier geleistet wurde! Der wohl umfassendste Artikel zu den EZM im ganzen Netz . . .
    Wenn das Deine 'Fingerübung' für die Masterarbeit war, dann kann ja nichts mehr schiefgehen!
    (Andere hätten Recherche und Ausarbeitung einer KI hingeknallt und das Ergebnis hier mir 'strg+c' eingefügt.)

    Aber ich wär' ja nicht ich, wenn ich nicht was zu kritteln hätte:

    Zitat

    Rund 85 Prozent der Bewerber scheiden aus, ehe sie die mehrmonatige Spezialausbildung beginnen dürfen.

    Eine schöne Stilblüte — denn ich gehe mal davon aus (zu ZUZ Zeiten war ich aus der SE-Nummer schon länger 'raus), daß auch ab Ende der '90er ausgeschiedene Bewerber nicht in die (Spezial-)Ausbildung gekommen sind (wobei, wenn ich mir betrachte wer heutzutage so … [ich schweife ab]).

    Und wenn

    Zitat

    EZM2 … Werk: ETA 2892-A2 (Automatik) … Bekannt als „Hydro“, vollständig mit Öl gefülltes Gehäuse

    der Ingenieur das hinbekommen hätte (ein mechanisches Werk komplett in Öl 'schwimmend''), dann hätte er das auch gebaut — so aber ist's dann doch 'nur' ein ETA 955.612 Quarzwerk geworden.

    edit AndiS: Geändert im Ursprungsbeitrag, danke f.d. Hinweis.

    Nichts wird mich je aus meinem Wahn locken, ich bin da zu Hause.

  • Spezi, Spezi! :yeah:
    Da hast Du ja mal einen rausgehauen mit der Ode an den EZM1 : 10Punkte wirklich gut recherchiert, vollständig und auch kurzweilig sprich unterhaltsam und auch emotional beschrieben! : AlterSchwede : Applaus Mannschaft
    Wer schon mal so etwas in der Art gemacht hat, weiss wie viel Mühe das ist und wieviel Zeit es kostet, vor Allem wenn man sie -eigentlich- gar nicht hat ^^ ehrt dich das umso mehr. :yeah:
    Ich denke ich kann das ganz gut einschätzen :D hab ja schon die ein oder andere Vorstellung hier beigesteuert... :whistling2:
    Alle Infos zusammenzusuchen, Kataloge wälzen, Bilder auswählen und welche machen und nachbearbeiten/zuschneiden etc. : omg :respekt:
    Mit dem EZM1 kannte ich mich tatsächlich nicht so super aus insofern war das hier sehr lehrreich! :sensation:
    Ein paar kleinere Abweichungen/Details zu den anderen EZMs sind mir auch aufgefallen, wie auch das Quarz-Werk des EZM2 ;) , da hänge ich gerne noch was an. FrecheFratze
    : thanks

    PS: noch eine Frage:
    die gezeigten "Zifferblatt-Entwürfe" der ZUZ und ZTZ mit den kleinen Details (12 links, Striche rechts, roter Teilkreis unten) was hat es denn damit auf sich? Gruebeln

    Gruß

    Selespeed

    Consul de Guinand (Markenbotschafter)
    Calendar Master (Sinn-Forumskalender)
    Stefan alias Selefan alias Sele-Blue alias Han-Sele alias For-Sele alias Cir-Sele^^
    -------------------------------------------------------
    Bevor isch misch uffreesch is mers liewer egaaal!

    Einmal editiert, zuletzt von selespeed (5. September 2025 um 10:43)

  • Was mir beim EZM2 (ehem. Dienstuhr GSG 9 Maritime Einheiten) noch aufgefallen ist:

    Bauhöhe: nur 11,4mm und nicht 16mm wie der EZM 1

    SINN-Technologien
    Temperaturresistenztechnologie, dadurch funktionssicher von minus 20°C bis plus 60°C
    HYDRO-Technik, somit unter Wasser verspiegelungsfrei, d.h. aus jedem Blickwinkel ablesbar und absolut beschlagsicher

    Wasserdichte: daher nicht 2.000m sondern eigentlich "unbegrenzt" bzw. wg. des Quarzes 5.000m wie die UX
    Auf der alten 810Q dem Vorgänger hat HS sogar mutige 8.000m draufdrucken lassen... SchuechternKichern

    Zum EZM2 (wie auch allen anderen) gibt es übrigens sogar wieder detaillierte Infos im Sinn Archiv:

    https://www.sinn.de/uhren/archiv/ezm-2.html

    Der 1er natürlich auch: ;)

    https://www.sinn.de/uhren/archiv/ezm-1.html

    Der EZM1 und EZM2 sind das erste Mal im 1998er Katalog und Preisliste drin, im 1997er noch nicht:


    Bei EZM 4 ist bereits deutlich früher rausgekommen als 2008, allein schon wegen dem Lemania 5100, das wurde nur bis ca. 2002 hergestellt und bei Sinn nur noch bis ca. 2005 verbaut!
    In der 2000er Preisliste ist er erstmalig drin und der Sonderdruck dazu erwähnt.

    https://www.sinn.de/uhren/archiv/ezm-4.html
    Quelle: Sinn

    :hatoff:

    Gruß

    Selespeed

    Consul de Guinand (Markenbotschafter)
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    Bevor isch misch uffreesch is mers liewer egaaal!

  • Eine Frage noch:

    Zitat

    EZM4 … Werk: Lemania 5100, später Valjoux 7750-basiert …

    welche Informationen gibt's dazu, daß es den EZM 4 mit einem 7750-basierten Werk gegeben hätte?

    edit AndiS: Geändert im Ursprungsbeitrag, danke f.d. Hinweis.

    Nichts wird mich je aus meinem Wahn locken, ich bin da zu Hause.

  • Nach meinem Kenntnisstand KEINE FrecheFratze

    Letzte Preisliste mit EZM 1 und EZM 4 (beide 5100) war die von 2004/2005:

    Und da gabs nur noch die Ti Version des EZM4!

    Gruß

    Selespeed

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    Bevor isch misch uffreesch is mers liewer egaaal!

  • Vielen Dank für die lieben Worte und das Mutmachen bezüglich meiner Masterarbeit.
    Ich freue mich wirklich sehr - und das meine ich ganz ehrlich - dass ihr die Vorstellung so aufmerksam lest!!

    Ich hätte aber eine große Bitte an euch:
    Falls euch Fehler auffallen, gebt sie bitte direkt Andi und mir weiter. Nur Andi kann die Inhalte entsprechend korrigieren. Und ich persönlich wäre sehr dankbar, wenn sich die Kommentare hier unter dem Beitrag eher auf Ergänzungen beziehen würden, also inhaltliche Hinweise oder Ideen, und nicht zu 85% auf Korrekturen von klaren bzw. bestätigten Fehlern, die mir unterlaufen sind. Das machts zukünftigen Lesern leichter, die Kommentare hier zu scannen, da die Fehler ja eh ausgebessert werden und sie so keine 4 Seiten durchscrollen müssen, weil ich so geschludert hab.

    Viele Grüße,

  • Danke Supergoalie!

    PS: noch eine Frage:
    die gezeigten "Zifferblatt-Entwürfe" der ZUZ und ZTZ mit den kleinen Details (12 links, Striche rechts, roter Teilkreis unten) was hat es denn damit auf sich? Gruebeln

    Darüber hab ich mir auch den Kopf zerbrochen. Ich denke eindeutig werden wir es nie beantworten können.

    So wie ich das verstanden habe, handelt es sich bei den gezeigten Bildern um Scans der Zifferblätter, vermutlich noch vor Produktionsbeginn.

    Ich gehe stark davon aus, dass das Zifferblatt um 180° gedreht wurde. Deshalb befindet sich das Datumsfenster "12" hier auf 9:30 Uhr, was eigentlich die Position für 3:30 Uhr wäre. Das Loch bei 2:30, dürfte eine Abdeckung sein, da das Zifferblatt bereits ein entsprechendes Loch hatte und vielleicht beidseitig bedruckt war. Diese Striche auf dem Loch da sollten wohl die Indizes darstellen. Das Loch wo die Zeiger rauskommen ist auch auf diese Art "zu".
    Auch der Halbkreis unten, Tacho oder Skala, ist auf den originalen ZUZ-Uhren gar nicht zu sehen.

    Was die Striche auf 3 Uhr betrifft: Diese stammen höchstwahrscheinlich von einer kleinen Sekunde, die auf einem früheren Layout des Zifferblatts vorgesehen war und dann einfach nicht entfernt wurde.

    Ich weiß nicht, ob diese Scans überhaupt an Kunden herausgegeben wurden oder ob das Sinn intern war. Vielleicht sind die aber auch einfach gefälscht...

    Ich kann nur betonen; alles Mutmaßungen von mir.


    Die regulären ZUZ-Uhren tragen lediglich das ZUZ-Logo – sonst keinerlei zusätzliche Aufdrucke. Die mit Krone rechts dürften zu den seltensten Sinn Uhren überhaupt gehören. Natürlich neben der 4ATM, der 128, Type XX, EP und 103C.


    Leider ist diese Seltenheit auch Betrügern nicht entgangen. Wie immer, wenn mit etwas Geld zu verdienen ist, kommen bestimmte Personen aus ihren Löchern, um sich daran zu bereichern. Ich werde an dieser Stelle bewusst nicht weiter ins Detail gehen.


    Falls jemand ernsthaft in Erwägung zieht, eine ZUZ-Uhr, egal ob Krone rechts oder Links, zu kaufen, kontaktiert mich vorher. Ich bin mir relativ sicher, dass ich Hinweise geben kann, wie sich das verhindern lässt.


    Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel, dass ich an dieser Stelle nicht weiter ins Detail gehe. Aber ich möchte hier weder öffentlich erklären noch einen Guide verfassen, wie sich mit diesen Uhren unrechtmäßig Geld verdienen lässt.

    Viele Grüße,

  • Super guter Bericht :YoureTheMan :laola: :YoureTheMan .
    Ich habe ihn zwei mal nacheinander verschlungen : applaus : applaus : applaus .
    Eine Uhr die mir mein älterer Bruder 1998 empfohlen hatte. Leider habe ich nicht auf ihn gehört : zu spät .


    Aber irgendwann kommt er doch noch zu mir.


    Dir viel Erfolg bei deinem Master .

    Schöne Grüße aus dem Münsterland Top1
    Christian

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